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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Onkogene und Tumorsuppressoren in Zungenkarzinomen junger Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author Andreas Knopf - HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München, München
  • Justine Lempart - HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München, München
  • Murat Bas - HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München, München
  • Julia Slotta-Huspenina - Pathologie, Klinikum rechts der Isar, München, München
  • Naglaa Mansour - HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München, München
  • Marie Kristin Fritsche - HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod180

doi: 10.3205/16hnod180, urn:nbn:de:0183-16hnod1809

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Knopf et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Plattenepithelkarzinome der Zunge (SCCT) nehmen in der Gruppe junger Patienten ohne klassisches Risikoprofil zu. Die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen wie auch die Prognose dieser Patientengruppe sind unklar.

Methoden: 276 Patienten (66 ≤45 Jahre, 210 >45 Jahre) mit SCCT wurden eingeschlossen. Klinische Parameter sowie Überlebensdaten wurden erfasst. Onkogene und Tumorsuppressoren wurden immunhistochemisch (p53, CXCR4, p16, EGFR) und mittels qPCR (CDK4, CDKN2A, TP53, MDM2, AKT1, PIK3CA, NRAS, HRAS, KRAS, HGF, MET, EGF, ATM, BRCA1, E2F1, FHIT, RUNX3, STK11, BCL2, CTNNB1) untersucht.

Ergebnisse: Das mediane Gesamtüberleben betrug 142 (≤45 Jahre) und 34 Monate (>45 Jahre) (p < 0.0001; HR [95%CI]: 0.37 [0.30-0.58]). Das krankheitsspezifische Überleben war in der jungen Patientengruppe mit 181 Monaten signifikant höher als in Patienten älter als 45 Jahre (p < 0.0001; HR [95%CI]: 0.33 [0.26-0.57]). Immunhistochemisch konnte keine differentielle Expression nachgewiesen werden. In der qPCR zeigte sich in der jungen Patientengruppe eine erhöhte Expression von Genen, die mit einer Karzinogenese verbunden sind (CTNNB1, STK11, CDKN2A, HGF, MET), während die erhöhte Expression von ATM, BRCA1E2F1, FHIT eine erhöhte Radiosensitivität erklären könnte.

Zusammenfassung: Störungen der WNT-CTNNB1-STK11 und CDKN2A-HGF-MET Signalwege könnten die Karzinogenese bei jungen Patienten mit SCCC erklären, wobei die erhöhte Expression der Radiosensitizer ATM, BRCA1E2F1 und FHIT die besseren Überlebensraten erklärten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.