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MHC I-Verlust und zytotoxische NK-Zellen im HPV-assoziierten Oropharynxkarzinom (OSCC)
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Ein häufigeres Auftreten CD56-positiver, aktivierter (Granzym B positiver) natürliche Killer (NK)-Zellen wurde bei HPV-assoziierten OSCC in Vorarbeiten festgestellt. NK-Zellen werden unter anderem durch den Verlust des Haupthistokompatibilitätskomplex Klasse I (MHC I) aktiviert. Dieser bestehend aus einer schweren Kette und einer löslichen Untereinheit. Letztere besteht aus dem Protein β2-Mikroglobulin (β2M) und ist essentiell für die Funktionalität des MHC I Komplex. Ziel dieser Arbeit war es die Bedeutung eines möglichen MHC I-Verlust bei OSCC zu untersuchen.
Methoden: Aus HPV-assoziierte (n=72) und HPV-negative (n=72) OSCC wurden matched pairs nach folgenden Kriterien gebildet: UICC-Stadium, Alter, Geschlecht. Schnitten von FFPE Gewebeproben wurden immunhistochemisch auf eine membranständige Expression von β2M untersucht und in Korrelation zur Überlebenszeiten der Patienten statistisch ausgewertet.
Ergebnis: Ein Verlust der β2M Expression auf mehr als 50% der Tumorfläche trat mit 81% gegenüber 42% signifikant häufiger bei HPV-assoziierten als bei HPV-negativen OSCC auf (p < 0,001). Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei OSCC Patienten mit β2M -Verlust gegenüber OSCC ohne β2M -Verlust bei 65,9% vs. 50,9% (p = 0,031). Eine Assoziationen des HPV-Status konnte mit dem Vorliegen von NK-Zellen positiv korreliert werden (p = 0,007).
Schlussfolgerung: Bei HPV-assoziierten OSCC lag der Anteil der Fälle mit Verlust der membranständigen Expression von β2M doppelt so hoch wie bei HPV-negativen OSCC. Da β2M für einen funktionellen MHC I Komplex essentiell ist kann vermutet werden, dass hierdurch das signifikant häufiger Vorliegen von NK-Zellen bei HPV-assoziierten OSCC und möglicherweise damit verbundene, das erheblich bessere Gesamtüberleben der Patienten bedingt ist.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.