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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Das Angiosarkom der Nase: Operation und Brachytherapie – eine Falldarstellung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Elke Hümmer - Zentralklinikum, HNO-Klinik, Augsburg
  • N. Balagiannis - Zentralklinikum, HNO-Klinik, Augsburg
  • K.-U. Nagel - Zentralklinikum, HNO-Klinik, Augsburg
  • J. Zenk - Zentralklinikum, HNO-Klinik, Augsburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod166

doi: 10.3205/16hnod166, urn:nbn:de:0183-16hnod1665

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Hümmer et al.
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Gliederung

Text

Das Angiosarkom ist ein seltener und hochmaligner Gefäßtumor, der bei ca. 15% aller Kopf-Hals-Sarkome auftritt und 1% aller Weichteilsarkome ausmacht. Die Prognose dieser Entität ist schlecht, die 5 Jahres-Überlebensrate liegt unter 40%. Das Lokalrezidiv ist prognostisch ein großes Problem und oft treten pulmonale Metastasen auf. Ein 73 Jahre alter Mann stellte sich mit einem seit 6 Monaten progredienten lividen, leicht blutendem Hauttumor der gesamten äußeren Nase bis in angrenzende Wange vor. Der endonasal endoskopisch Befund war unauffällig. Eine Stanzbiopsie hatte ein Angiosarkom ergeben. Nebenbefundlich bestanden eine Niereninsuffizienz Stadium IV, kardiovaskuläre Vorerkrankungen (arterielle Hypertonie, pAVK, Z.n. linkscerebralem Insult sowie Alkohol- und Nikotinabusus.

Lokale und Fernmetastasen wurden mittels CT Hals/Thorax, c MRT und Abdomensonografie ausgeschlossen. Am 3.11.2015 wurde die Totalresektion der Nase durchgeführt. Simultan erfolgte die Fixation einer Epithesenplatte und die Anlage von Onco-smart- Kathetern zur interstitiellen Brachytherapie.

Der histologische Befund ergab ein gering differenziertes teils solides Angiosarkom mit Tiefenausdehnung von mind. 10 mm und einem Durchmesser von 5 cm. Alle Absetzungsränder waren tumorfrei.

Adjuvant ist eine Brachytherapie mit 5x2 Gy sowie anschließender perkutanen Radiatio mit 50 Gy geplant.

Schlussfolgerung: Trotz des Vorliegens einzelner günstiger Prognosefaktoren (R-0-N-0-M-0-Situation) besteht tumorbiologisch ein hohes Risiko für ein Lokalrezidiv und pulmonale Metastasen. Regionale Lymphknotenmetastasen treten mit 10% häufiger als bei anderen Sarkomen auf. Es ist gerechtfertigt, die Neck dissection erst bei positivem N-Status durchzuführen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.