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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Vergleich von Erkrankungsalter, TNM-Klassifikation und histologische Differenzierung bei Patienten mit HPV-positivem und -negativem Larynxkarzinomen – eine retrospektive Analyse

Meeting Abstract

  • corresponding author Daniel Hirth - HNO Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - HNO Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Christin Geißler - HNO Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Jens Wagenblast - HNO Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod163

doi: 10.3205/16hnod163, urn:nbn:de:0183-16hnod1630

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Hirth et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: HPV-positive Oropharynx-Karzinome unterscheiden sich bezüglich des Alters bei Erstdiagnose, dem TNM-Stadium sowie dem histologischen Grading von HPV-negativen Oropharynx-Karzinomen. Für HPV-positive Larynxkarzinome ist dieser Zusammenhang bisher weit weniger gut untersucht. Wir untersuchten diese Eigenschaften an Gewebeproben unserer Klinik.

Methoden: Insgesamt standen Datensätze von 118 Patienten mit gesichertem Plattenepithelkarzinom des Larynx zur Verfügung. Hiervon waren 20 (17%) HPV-positiv. Das Alter bei Erstdiagnose, die TNM-Klassifikation sowie das histologische Grading wurden aus den Patientenakten und unserer Tumordatenbank ermittelt.

Ergebnisse: HPV-positive Patienten erkrankten im Durchschnitt 7,2 Monate früher als die HPV-negativen Patienten (p = 0,827). Die Unterschiede in der T-Klassifikation zwischen beiden Gruppen waren gering. In den frühen Tumorstadien T1 und T2 befanden sich 57,8% aller HPV-positiven Patienten. Bei den HPV-negativen Patienten betrug dieser Anteil 54,6%.

Bei HPV-positiven Patienten zeigte sich häufiger ein N0-Status bei Diagnosestellung (63,2% versus 55,1%). In den Stadien N1-N3 zeigten sich kaum Unterschiede zwischen beiden Gruppen (p = 0,763). Im histologischen Grading wiesen die HPV-positiven Patienten häufiger eine histologisch hohe oder mäßige Differenzierung auf als HPV-negativen Patienten (94,7% versus 77,7%).

Schlussfolgerungen: Unsere Untersuchungen zeigen einen Trend hin zu einem früheren Erkrankungsalter bei HPV-positiven Patienten. Weiterhin sollte an größeren Kollektiven überprüft werden, ob HPV-positive Larynxkarzinome anhand dieser Kriterien eine eigene Entität innerhalb der Larynxkarzinome darstellen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.