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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Effektivität des Extreme Protokolls im klinischen Alltag: Überleben von Patienten mit rezidivierten/ metastasierten Kopf-Hals Karzinomen im Vergleich zu alternativen Therapiekonzepten

Meeting Abstract

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  • corresponding author Marcus Hezel - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Christoph Blueggel - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Rainald Knecht - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Adrian Münscher - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod161

doi: 10.3205/16hnod161, urn:nbn:de:0183-16hnod1610

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Hezel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Therapie mit Cisplatin, 5-FU und Cetuximab hat sich seit Veröffentlichung des EXTREME-Protokolls (Vermorken et al., 2008), in der Behandlung von rezidivierten/ metastasierten Kopf-Hals Karzinomen (R/M HNSCC) durchgesetzt. Für die letztendliche Therapieentscheidung müssen im klinischen Alltag weitere Faktoren berücksichtigt werden. Wir analysierten Gesamtüberleben (OS) und Zeit bis zum Therapieversagen (TTF) in der klinischen Routine.

Methoden: Retrospektive Analyse von 167 R/M HNSCC Patienten mit Diagnosestellung nach mind. 6-monatigem Intervall einer kompletten Remission der vorangegangenen kurativen Therapie. Es erfolgte die Analyse der TTF und des OS mittels Kaplan-Meier Methode. Verglichen wurde zwischen einer Therapie gemäß EXTREME-Protokoll und individualisierten Therapiekonzepten (Mono-/ Polychemotherapie mit Platinderivaten, Taxanen, 5-FU, MTX).

Ergebnisse: Das mediane Überleben lag bei 28,2 Monaten (EXTREME) vs. 19,2 Monaten (Non-EXTREME). Die mediane Zeit bis zum Therapieversagen betrug unter EXTREME-Therapie 7,3 Monate und unter individualisierten Konzepten 6,9 Monate. Die Kaplan-Meier Analyse ergab keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich OS (p<0,692) und TTF (p<0,948).

Diskussion: Im Vergleich zu den Studienergebnissen des EXTREME-Protokolls (medianes OS von 10 Monaten, medianes TTF von 4,8 Monaten) scheint die EXTREME-Therapie unter alltäglichen Bedingungen ein deutlich besseres Ansprechen und längeres Überleben zu haben. Verglichen mit individualisierten Therapiekonzepten hat die Therapie nach EXTREME-Protokoll in der klinischen Praxis eine Tendenz zu einem besseren OS.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.