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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Maligne Melanome im Kopf-Hals-Bereich – eine unberechenbare Erkrankung mit unverändert schlechter Prognose

Meeting Abstract

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  • corresponding author Konstanze Freimann - HNO-Klinik KRH Klinikum Nordstadt, Hannover
  • Hans-Jürgen Welkoborsky - HNO-Klinik KRH Klinikum Nordstadt, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod149

doi: 10.3205/16hnod149, urn:nbn:de:0183-16hnod1494

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Freimann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Maligne Melanom (MM) im Kopf-Hals-Bereich ist eine seltene Erkrankung. Nach histologischer Sicherung der Diagnose ist trotz umfassend durchgeführten, der aktuellen Leitlinie entsprechenden Stagings sowie umgehend eingeleiteter Therapie das Outcome (tumor-/rezidivfreies Überleben) sehr unterschiedlich. Wir sind der Frage nachgegangen, inwieweit sich die Prognose des MM anhand von klinischen und histologischen Parametern abschätzen läßt.

Methoden: Retrospektive Auswertung der Krankheitsverläufe aller Pat, bei denen im Zeitraum von 01/10 bis 06/15 an unserer Klinik die Erstdiagnose (ED) eines MM gestellt wurde.

Ergebnisse: Im o.g. Zeitraum erkrankten 20 Pat im Alter von 43 bis 91 Jahre an einem MM. In 8 Fällen war der Tumor im Bereich der Schleimhäute lokalisiert, in 10 Fällen im Bereich der Gesichtshaut. In 2 Fällen lag ein CUP-Syndrom mit Metastasen eines MM vor. Bei 7 Pat kam es innerhalb weniger Monate nach ED zu Rezidiven bzw. ausgedehnter Metastasierung. Es fiel auf, dass auch bei niedrigem Tumorstadium und jüngeren Pat ein derart fulminater Verlauf zu beobachten war. Bei den cutanen Melanomen war die Fernmetastierung prognosebestimmend, bei den Schleimhautmelanomen das Auftreten von Lokalrezidiven.

Schlussfolgerungen: Das MM ist eine Erkrankung, die trotz leitliniengerechtem Staging und umfassender Therapie einen fulminaten Verlauf mit schlechter Prognose nehmen kann. Weder aufgrund des Alters der Pat noch aufgrund des Tumorstadiums oder der histologischen Untersuchung kann ein solcher Verlauf antizipiert werden. Daher ist neben einem raschen Staging und zeitnah eingeleiteter Therapie auch eine engmaschige Tumornachsorge wichtig, die neben der Kontrolle der Primärtumorregion auch bildgebende Untersuchungen von Kopf, Thorax und Abdomen umfassen muss.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.