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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Die transorale Lasermikrochirurgie des frühen Stimmlippenkarzinoms. Langzeitbeobachtung von 291 Patienten der Jahre 2002-2013

Meeting Abstract

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  • corresponding author Johanna Erlenwein - Univ. HNO-Klinik, Kiel
  • Asita Fazel - Univ. HNO-Klinik, Kiel
  • Amke Calibe - Inst. für Medizinische Informatik und Statistik, Kiel
  • Petra Ambrosch - Univ. HNO-Klinik, Kiel

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod145

doi: 10.3205/16hnod145, urn:nbn:de:0183-16hnod1454

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Erlenwein et al.
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Gliederung

Text

In einer retrospektiven Studie werden die onkologischen und funktionellen Ergebnisse nach transoraler Lasermikrochirurgie (TLM) bei 291 nicht vorbehandelten Patienten mit einem frühen Stimmlippenkarzinom T1N0,T2aN0) untersucht. Bei 198 Patienten lag ein T1a-, bei 38 ein T1b- und bei 55 ein T2a-Tumor (normale Stimmlippenbeweglichkeit) vor.Untersucht wurden folgende Parameter: Resektionsstatus, lokale Kontrolle, stimmbezogene Lebensqualität (VHI), Kehlkopferhalt, rezidivfreies und Gesamtüberleben.

Die nach Kaplan-Meier geschätzte 5-Jahresrate für die lokale Kontrolle betrug 92% für T1a-,85% für T1b- und 81% für T2a-Karzinome. Die 5-Jahresrate für den Kehlkopferhalt betrug 97% für T1a-, 94% für T1b- und 91% für T2a-Tumoren. Die 5-Jahresraten für das rezidivfreie und das Gesamtüberleben betrugen 92%, 88%,76% respektive 82%,78% und84%.

177 von 291 (61%) Karzinomen wurden bei der ersten Operation R0 reseziert. Bei 72 Karzinomen (25%) lag ein R1- und bei 42 (14%) ein Rx-Status vor. Nach R1-Resektion wurde in 69 (96%) und nach Rx-Resektion in 35 (83%) Fällen nachreseziert. Bei beiden Gruppen wurde bei 13% respektive 17% der nachresezierten Patienten ein Tumorresiduum histologisch bestätigt. Der Resektionsstatus hatte keinen Einfluss auf die lokale Kontrolle.

Mit Hilfe des VHI wurde nach Resektion von T1a-Karzinomen eine leichtgradige (medianer VHI-Score 25), nach Resektion von T1b- und T2a-Tumoren, eine mittelgradige Einschränkung (medianer VHI-Score 39 respektive 43) der stimmbezogenen Lebensqualität ermittelt.

Der Vergleich mit der Literatur zeigt, dass mit der TLM sehr gute onkologische Ergebnisse, die der primären Strahlentherapie überlegen sind, erzielt worden sind und dass die Patienten nur eine geringe bis mittelgradige Beeinträchtigung der stimmbezogenen Lebensqualität empfinden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.