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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Metastasenabsiedlung im Bereich der Nasennebenhöhlen: eine seltene Differentialdiagnose

Meeting Abstract

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  • corresponding author Eva-Tessina Becker - HNO-Klinik, Charité, Berlin
  • Hendrik Bläker - Institut für Pathologie, Charité, Berlin
  • Heidi Olze - HNO-Klinik, Charité, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod130

doi: 10.3205/16hnod130, urn:nbn:de:0183-16hnod1309

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Becker et al.
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Gliederung

Text

Metastasen im Bereich der Nasennebenhöhlen sind seltene Ereignisse. Vor dem Hintergrund des Falls eines Patienten, dessen okkultes Prostatakarzinom durch eine FESS bei rezidivierender akuter Sinusitis frontalis diagnostiziert wurde, war im Rahmen einer retrospektiven Analyse das Ziel dieser Arbeit die Erfassung der Patienten, deren Primärtumor aufgrund des Nachweises einer Metastase in den NNH diagnostiziert wurde.

In einer retrospektiven Datenbankanalyse wurden Patienten identifiziert, die sich im Zeitraum von 2005 bis 2015 an den HNO-Kliniken der Charité einer FESS unterzogen und deren Diagnose ICD-10-basiert mit dem Code C31.- bzw. C78.3 verschlüsselt wurde. Die Daten wurden mit der klinischen Krankenaktendokumentation abgeglichen.

Bei 228 Patienten wurde die Erstdiagnose eines NNH-Malignoms gestellt. Davon hatten acht Patienten (3,5%) sinunasale Metastasen eines Prostata-Ca (n=3), Maligen Melanoms (n=2), Lungen-Ca (n=1), Nierenzell-Ca (n=1) und Neuroblastoms (n=1). In zwei Fällen wurde die Erstdiagnose des Primärtumors aufgrund der Metastase im Bereich der NNH gestellt. Bei einem 1,5 Jahre alten Jungen führte die histopathologische Aufarbeitung eines Siebbeintumors zur Diagnose eines Neuroblastoms der linken Nebenniere. Bei einem 75 jährigen Patienten ergab die Immunhistochemie die Diagnose einer Filia eines bisher undiagnostizierten Prostata-Ca.

Metastasen der NNH treten selten und meist in disseminiertem Tumorstadium auf. Dennoch werden in der Literatur vereinzelt Fälle von sinunasalen Erstmanifestationen okkulter Primärtumoren beschrieben. Wie in unserem Fall ist die Klinik unspezifisch. So sollte bei unklarer Klinik oder protrahiertem Verlauf an Metastasen gedacht und eine histopathologische, ggf. immunhistochemische Abklärung forciert werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.