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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Laryngozele – Fallbeispiel zu einem seltenen Krankheitsbild

Meeting Abstract

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  • corresponding author Barbara Teichler - UKGM Standort Gießen, Gießen
  • Jochen Patscheke - UKGM Standort Gießen, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - UKGM Standort Gießen, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod118

doi: 10.3205/16hnod118, urn:nbn:de:0183-16hnod1186

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Teichler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei der Laryngozele handelt es sich um eine zystische Aussackung des Sinus morgagni. Sie kann angeboren sein oder durch berufsbedingte, repetitive intraglottische Druckerhöhung entstehen. Aufgrund der Lage zur Membrana thyreohyoidea werden drei Formen der Laryngozele unterschieden: innere, äußere und gemischte. Im vorliegenden Fall wird dieses seltene Krankheitsbild anschaulich dargestellt.

Falldarstellung: Ein 57-jähriger, männlicher Patient stellte sich mit seit drei Monaten bestehenden Schluckbeschwerden vor. Zwischenzeitlich bemerkte der Patient eine Schwellung rechts zervikal beim Schlucken.

Diagnostik: Bei der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich eine supraglottische Schwellung, die in den vorderen Bereich des rechten Sinus piriformis überging. Sonographisch fiel eine schalldichte Raumforderung auf Höhe des Larynx. In der Computertomographie zeigte sich eine lufthaltige Ausstülpung epiglottisch im Bereich der aryepiglottischen Falte rechts, welche zwischen dem Zungenbein und Schildknorpel bis an die oberflächliche Faszie reichte.

Therapie: Es erfolgte die Mikrolaryngoskopie und transzervikale Exstirpation. Intraoperativ zeigte sich supraglottisch rechts vorgewölbte Schleimhaut, diese ging direkt über die aryepiglottische Falte in den rechten Sinus piriformis über und wölbt dort deren Schleimhaut nach dorsal vor. Der Laryngozelensack konnte von transzervikal in toto entfernt werden. Intraoperativ zeigte sich das die Membrana thyrohyoidea nahezu vollständig fehlte.

Schlussfolgerung: Laryngozelen sind seltene Erkrankungen im HNO-Bereich und werden operativ therapiert. Da meist ein transzervikaler Zugang notwendig ist, sollte dies bereits für den Ersteingriff berücksichtigt und aufgeklärt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.