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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Erstdiagnose der Sarkoidose im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

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  • corresponding author Thorsten Send - HNO Universitätsklinik Bonn, Bonn
  • Dorothee Bartmann - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/ -Chirurgie, Bonn
  • Julian Benjamin Pump - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/ -Chirurgie, Bonn
  • Friedrich Bootz - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/ -Chirurgie, Bonn
  • Mark Jakob - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/ -Chirurgie, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod115

doi: 10.3205/16hnod115, urn:nbn:de:0183-16hnod1154

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Send et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Sarkoidose ist eine granulomatöse Multisystemerkrankung unklarer Ätiologie (>90% primärer Befall des Lungenparenchyms). Manifestationen im HNO-Bereich treten bei 10-15% der Patienten auf, am häufigsten als zervikale Lymphadenopathie. Die extrapulmonale Sarkoidose kann verschiedene klinische Symptome verursachen, wie beispielsweise Cephalgien, sinunasale Beschwerden, Hirnnervenausfälle oder Epiphora und ist deshalb eine wichtige Differentialdiagnose (Prävalenz von 5-60/100.000 Einwohner pro Jahr).

Methode: Es erfolgte eine retrospektive Untersuchung aller in unserer Klinik diagnostizierten Sarkoidose-Fälle anhand der histo-pathologischen Befundberichte sowie Erhebung der klinisch dokumentierten Daten.

Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum (2003-2014) konnten insgesamt 27 Patienten (18 weiblich/ 9 männlich) identifiziert werden mit einem Altersmedian von 55 (± 14,5) Jahren. Bei nur 14,8% (n=4) der Patienten bestand schon vor der Operation der Verdacht auf eine Sarkoidose. Am häufigsten zeigte sich eine zervikale noduläre Manifestation und somit waren 55,5% (n=15) der durchgeführten Operationen diagnostische Lymphadenektomien. Die extranodulären Sarkoidose-Manifestationen 44,4% (n=12) beinhalteten Befunde in den Nasennebenhöhlen, Tränenwegen, Tonsillen, großen Speicheldrüsen, der Haut, des Mastoids. Insgesamt wurde bereits im Rahmen der HNO-ärztlichen Behandlung in 70,3% (n=19) die Erstdiagnose einer Sarkoidose gestellt.

Fazit: Die Sarkoidose wird oft durch unspezifische Symptome im Kopf-Hals-Bereich auffällig. Unbehandelt kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen (Letalität 5%). Für eine sichere Diagnose benötigt man einen histo-pathologischen Nachweis und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Rahmen der weiteren Therapie (Corticosteroide) ist unerlässlich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.