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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Jenaer Erfahrungen mit der Therapie des Zenkerschen Divertikels über 30 Jahre

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod106

doi: 10.3205/16hnod106, urn:nbn:de:0183-16hnod1060

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Koscielny.
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Gliederung

Text

Methodik: Eine retrospektive Analyse von 65 Patienten (41 Männer, 24 Frauen) mit Zenker-Divertikel erfolgte, welche im Zeitraum von 1977 bis 2008 an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universität Jena therapiert wurden.

Ergebnisse/Diskussion: 65 betrachtete Patienten gliederten sich in 22 offen chirurgischen (Myotomie mit Resektion/Invagination des Divertikels) und 43 endoskopischen therapierten Patienten. Die postoperative Komplikationsrate betrug für die offen transzervikalen Verfahren 5%. In der endoskopisch therapierten Vergleichsgruppe entwickelten 4 Patienten (9,3%) Fieber über 38,5°C und weitere 4 Patienten (9,3%) ein Emphysem der Halsweichteile. Diese Komplikationen waren konservativ gut beherrschbar.

Die Dauer des stationären Behandlungsaufenthaltes der Patienten nach CO2-Lasers-Therapie deutlich kürzer als bei Anwendung der offen chirurgischen Verfahren. Die Rezidivrate betrug in der transzervikalen Therapiegruppe der Studie 14%, während bei 12% der endoskopisch versorgten Patienten ein Rezidiv auftrat. Die Auswertung der in den ersten 4 postoperativen Tagen, aufgezeichneten Blutparameter ergab für Leukozyten, CRP und PCT höhere Werte bei Patienten mit kompliziertem postoperativem Verlauf.

Schlussfolgerungen: Bei der Therapie des Zenker-Divertikels ist die schonendere CO2-Laser-Myotomie dem transzervikalen Verfahren vorzuziehen. Eine entscheidende Rolle spielt die geringere Invasivität des Eingriffes, die kürze Rehabilitationszeit und die deutlich geringere Dauer des stationären Krankenhausaufenthaltes.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.