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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Individualisierte Therapie der obstruktiven Sialadenitis nach DVT-Sialographie

Meeting Abstract

  • corresponding author Tobias Kroll - HNO-Uniklinik Gießen, Gießen
  • Claus Wittekindt - HNO-Uniklinik Gießen, Gießen
  • Philipp Streckbein - MKG-Uniklinik Gießen, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - HNO-Uniklinik Gießen, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod069

doi: 10.3205/16hnod069, urn:nbn:de:0183-16hnod0695

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Kroll et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei obstruktiven Sialadenitiden ist die DVT-Sialographie ein innovatives Verfahren zur Speichelgangdiagnostik. In der retrospektiven Arbeit wurde untersucht, wie sich die Ergebnisse der DVT-Sialographie auf die Therapiestrategie auswirkten.

Material und Methoden: Die Indikation zur DVT-Sialographien wurde bei Patienten gestellt, die unter rezidivierenden Schwellungen der großen Kopfspeicheldrüsen litten und bei denen anamnestisch, klinisch und sonograpisch keine Ursache der Obstruktion erkennbar war. Zudem wurden Patienten einer DVT-Sialographie zugeführt, bei denen durch eine Sialendoskopie keine Stauungsursache gesichert wurde.

Ergebnisse: Es wurden 39 Untersuchungen durchgeführt. Hierbei ergaben sich folgende pathologische Befunde 18 (46,2%) Gangstenosen (8 (44,4%) hilusnah, 7 (38,9%) papillennah, 1 (5,6%) zentral, 2 (11,1%) intraglandulär), 5 (12,8%) intraglanduläre Gangektasien, 2 (5,1%) duktale Steine, 1 (2,6%) Gangektasie des Hauptausführungsgangs nach sialendoskopischer Steinextraktion, 2 (5,1%) insgesamt atrophe Gangsysteme, 1 (2,6%) Gangatresie und 10 (25,6%) regelrechte Gangbefunde. Auf Grund der DVT-Sialographie wurde folgende Therapiestrategien verfolgt: 7 (17,9%) Sialendoskopien 2 (5,1%) Combined Approaches, 1 (2,6%) Stentimplantation und in 26 (66,7%) Fällen erfolgte eine Wait-and-See-Strategie. Bei 3 (7,7%) Fällen wurden MKG-chirurgisch weiterbehandelt. In 13 (33,3%) Fällen verhalfen die DVT-Sialographien unmittelbar zu einem Regimewechsel.

Schlussfolgerung: Die DVT-Sialographie ermöglicht es, das gesamte Speichelgangsystem darzustellen. Sie kann sowohl vor als auch nach der Sialendoskopie indiziert werden. Mittels DVT-Sialographie kann die Therapiestrategie bei der obstruktiven Sialadenitis individualisiert erfolgen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.