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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Nasale ASS-Provokationen zur Detektierung früher Formen der ASS-Intoleranz

Meeting Abstract

  • corresponding author Sören Marian Zappe - Charité/ CVK/ HNO, Berlin
  • Anne Tietz - Charité/ CVK/ HNO, Berlin
  • Ulrike Förster-Ruhrmann - Charité/ CVK/ HNO, Berlin
  • Heidi Olze - Charité/ CVK/ CCM/ HNO, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod061

doi: 10.3205/16hnod061, urn:nbn:de:0183-16hnod0610

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Zappe et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Als Samter-Trias wird die Assoziation der nasalen Polyposis (NP), Asthma und einer ASS-Intoleranz bezeichnet. Essentiell ist vor der ASS-Desaktivierung die Diagnosesicherung. Weitgehend unbekannt ist, ob nasale ASS-Provokationen bereits bei Patienten mit einer inkompletten Samter-Trias erfolgen sollten.

Das Ziel der Studie war daher die Untersuchung der Häufigkeit der ASS-Intoleranz bei Patienten mit einer NP +/- Asthma bei bislang nicht bekannter ASS-Intoleranz mittels nasaler ASS-Provokationen.

Methoden: Es wurden 20 Patienten mit einer NP und Asthma (NP-A) (9w, 11m; ø-Alter 50 J.) und 18 Patienten mit einer isolierten NP (5w; 13m ø-Alter 42 J.) in die Studie eingeschlossen. Eine ASS-Intoleranz war anamnestisch nicht bekannt. Mit 16 mg ASS wurde nasal provoziert. Desweiteren wurden die Anzahl der NNH-Operationen, der NP-Score sowie gesamt-IgE (CAP-Test) bestimmt.

Ergebnisse: Positive ASS-Reaktionen zeigten 9 NP-A Patienten (45%), davon 3 x Erstereignis einer NP u. 6 x Rezidiv-NP. Bei den NP-Patienten ohne Asthma waren keine nasalen ASS-Reaktionen nachweisbar. Die Anzahl der NNH-OPs, NP-Scores und gesamt IgE-Werte unterschieden sich nicht signifikant. Die Patienten in der NP-A Gruppe waren signifikant älter (p 0.031).

Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Daten ergeben eine Empfehlung zur nasalen ASS-Provokation bei Patienten mit sowohl Erstereignis einer NP als auch Rezidiv-NP und simultanem Asthma ohne eine anamnestisch bekannte ASS-Intoleranz, um bereits Frühformen des ASS-Intoleranz-Syndroms detektieren zu können. Hingegen besteht zunächst keine Empfehlung zur ASS-Provokation bei einer isolierten NP. Dies sollte an größeren Fallzahlen weiter untersucht werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.