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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Die hochdosierte nasale Allergenprovokation ist auch in der klinischen Routine sicher

Meeting Abstract

  • corresponding author Martin Wagenmann - HNO-Klinik Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Fabian Sternal - HNO-Klinik Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Igor Stenin - HNO-Klinik Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Pascal Werminghaus - St. Anna-Klinik, HNO-Klinik, Wuppertal
  • Kathrin Scheckenbach - HNO-Klinik Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Christian Plettenberg - HNO-Klinik Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Thomas Klenzner - HNO-Klinik Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jörg Schipper - HNO-Klinik Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod060

doi: 10.3205/16hnod060, urn:nbn:de:0183-16hnod0600

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Wagenmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nasale Allergenprovokationen (NPT) werden klinisch angewandt, um zwischen allergischer Sensibilisierung und einer allergischen Erkrankung zu differenzieren. Sie ermöglichen die Klärung der Relevanz einzelner Allergene und unterstützen die Indikation zur spezifischen Immuntherapie. Die Durchführung der NPT ist zwar standardisiert, aber die Auswahl der Allergenkonzentration beruht bislang nur auf tradierten Erfahrungswerten. Um die Sensitivität zu erhöhen, führen wir auch Provokationen mit höheren Allergendosen durch.

Methoden: Zur Untersuchung der Sicherheit hochdosierter Provokationen, analysierten wir retrospektiv 1003 NPTs, die in unserer Klinik zwischen 1990 und 2013 durchgeführt wurden. Der Ablauf der NPT entsprach den Empfehlungen der DGAKI. Allergene wurden in den Konzentrationen 5.000 BE/ml (empfohlene Konzentration), 25.000 BE/ml und 50.000 BE/ml eingesetzt.

Ergebnisse: Bei keiner der NPTs kam es zu schwerwiegenden Komplikationen. In 2 von 1003 Provokationen (0,2%) traten unerwünschte Folgen auf. Eine Patientin klagte über Husten und subjektive Dyspnoe nach Provokation mit Hausstaubmilben (5.000 BE/ml), die nach Behandlung mit inhalativen Betamimetika und inhalativen Steroiden schnell sistierten. Ein Patient gab nach Provokation mit Birkenallergen (25.000 BE/ml) ein Engegefühl im Rachen an, das kein objektivierbares Korrelat hatte und keiner medikamentösen Therapie bedurfte.

Schlussfolgerungen: Nasale Allergenprovokationen sind sicher und das Auftreten von Komplikationen ist sehr selten. Dies gilt auch für Provokationen mit fünf- bis zehnfach erhöhten Allergenkonzentrationen. Die NPT kann bei Beachtung der Richtlinien auch in der klinischen Routine sicher durchgeführt werden und der Einsatz erhöhter Allergenkonzentrationen erscheint unproblematisch.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.