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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Evaluierung der Infrarot-Thermographie beim Pricktest im Rahmen der Allergiediagnostik

Meeting Abstract

  • corresponding author Maren Just - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Univ. Leipzig, Leipzig
  • Milos Fischer - Klinik und Poliklinik für HNO, Leipzig
  • Claire Chalopin - Innovation Center Computer Assisted Surgery, Leipzig
  • Andreas Dietz - Klinik und Poliklinik für HNO, Leipzig
  • Thomas Neumuth - Innovation Center Computer Assisted Surgery, Leipzig
  • Holger Mehlhorn - Klinik und Poliklinik für HNO, Leipzig
  • Iris-Susanne Horn - Klinik und Poliklinik für HNO, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod053

doi: 10.3205/16hnod053, urn:nbn:de:0183-16hnod0530

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Just et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Rahmen der Allergiediagnostik werden standardmäßig Hauttests zur Identifizierung und Beurteilung von IgE-vermittelten Soforttyp-Allergien angewandt. Der Pricktest ist die Methode der ersten Wahl. Als Goldstandard zur Quantifizierung der Hautreaktionen hat sich das Ausmessen des Durchmessers der entstehenden Hautrötung und Quaddelbildung etabliert. Dies bedarf klinischer Erfahrung und kann zu Fehleinschätzungen führen. Ziel dieser Studie ist die Entwicklung eines Algorithmus zur objektiven Quantifizierung der Hautreaktionen mittels Infrarot-Thermographie auf Grundlage der gesteigerten, durchblutungsabhängigen Wärmeabgabe.

Methoden: Exemplarisch wurde im Rahmen von Pricktests mit Positiv- (Histamin) und Negativkontrollen (NaCl) die Hautrötung und Quaddelbildung thermographisch aufgezeichnet. Die mediator-vermittelte Vasodilatation führt zu gesteigerter Durchblutung und somit Wärmeabgabe der Haut. Zeit-Temperatur-Diagramme wurden angefertigt und die Hautbereiche der Positiv- und Negativkontrollen verglichen.

Ergebnisse: Die Hautbereiche der positiven Hautreaktionen zeigten einen höheren zeitlichen Anstieg der Oberflächentemperatur nach 15 Minuten im Vergleich zu den Hautbereichen der Negativprobe (Tpos. 1,68 °C vs. Tneg. 0,68 °C). Dieser Unterschied war im t-Test für gepaarte Stichproben hoch signifikant (p<0,001).

Diskussion: Die Infrarot-Thermographie ist geeignet Histamin-vermittelte Temperaturveränderungen der Hautoberfläche bei Patienten mit IgE-vermittelter Soforttyp-Allergie zu erfassen. Ein entsprechender Temperaturanstieg kann nachgewiesen werden. Es sind jedoch weitere Untersuchungen notwendig um die Korrelation zur entstehenden Rötung und Größe der Quaddelbildung zu erheben um dies zukünftig semiautomatisch quantitativ auswerten zu können.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.