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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

In vitro-Exposition gegenüber Schnupftabak an humanen Nasenschleimhautzellen und Lymphozyten

Meeting Abstract

  • corresponding author Sebastian Bunk - Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Lukas Uebelacker - Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Agmal Scherzad - Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - Universitätsklinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod047

doi: 10.3205/16hnod047, urn:nbn:de:0183-16hnod0475

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Bunk et al.
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Gliederung

Text

Aus dem WHO Bericht “IARC Monographs on the Evaluation of Carinogenic Risks to Humans Volume 89” geht hervor, dass es keine Beziehung zwischen dem Auftreten von Krebs und dem Gebrauch von Schnupftabak gibt. Die WHO beruft sich hierbei auf die Arbeit von Brinton et al. „A case-control study of cancers of the nasal cavity and paranasal sinuses“, in welcher zwar ein erhöhtes Relatives Risiko (1.47) für Schnupftabakkonsum und dem Auftreten von Krebs gezeigt wird, dieses Ergebnis jedoch nicht signifikant ist (CI 0,8-2.8).

In der eigenen Arbeit wird die Wirkung von unterschiedlichen Schnupftabakkonzentrationen auf die Zyto- und Genotoxizität auf Lymphozyten und humane Nasenschleimhautzellen in vitro untersucht. Als Exponate werden zwei unterschiedliche Tabaksorten verwendet, wovon eine mit Columbia-Öl versetzt ist. Die Versuchsreihe umfasst sieben Konzentrationen, eine Positiv-, sowie eine Negativkontrolle. Zellen von 10 Patienten werden damit jeweils für eine Stunde inkubiert. Als Methoden dienen für den Zytotoxizitätsnachweis der Trypanblau-Test, für den Genotoxizitätsnachweis das Comet-Assay.

Zyto- und Genotoxizität zeigen sich in beiden Zielzellpopulationen konzentrationsabhängig. Ein Unterschied zwischen Lymphozyten und humane Nasenschleimhautzellen sowie zwischen den Tabaksorten konnte nicht festgestellt werden.

Die Ergebnisse legen eine mögliche geno- und zytotoxische Wirkung durch Schnupftabak an den Zielzellen nahe. Um die konzentrationsabhängige Schädigung genauer zu untersuchen, werden derzeit weitere Zellen von Patienten exponiert und ausgewertet, um eine möglichst große Studiengruppe zu erhalten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.