gms | German Medical Science

87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Larynx-EMG: präferenzielle Schädigung der Innervation des M. cricoarytenoideus posterior bei iatrogenen Läsionen des N. laryngeus recurrens

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Gerhard Förster - HNO-Klinik, SRH Wald-Klinikum Gera, Gera
  • Kathleen Klinge - HNO-Klinik, SRH Wald-Klinikum Gera, Gera
  • Andreas Müller - HNO-Klinik, SRH Wald-Klinikum Gera, Gera

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod015

doi: 10.3205/16hnod015, urn:nbn:de:0183-16hnod0157

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Förster et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Elektromyographie (EMG) des M. vocalis (TA) allein kann eine Recurrensparese nicht in jedem Fall ausreichend bestätigen. Das EMG des M. cricoarytenoideus (PCA) kann dort weiter helfen. Um diese Diskrepanzen zwischen TA- und PCA-EMG besser zu verstehen, wurde das Kehlkopfmuskel-Schädigungsmuster in Abhängigkeit von der Ätiologie der Rekurrensparesen verglichen.

Methode: Von 2008 bis 2015 erhielten in unserer Parese-Sprechstunde 115 Patienten mit neuem Stimmlippenstillstand (0,5 bis 3 Monate) eine Larynx-EMG Untersuchung, bei 60 Patienten einschließlich PCA-EMG, 73 waren iatrogen, 42 nicht-iatrogen. Die Schädigung wurde anhand des Interferenzmusters bei maximaler Anspannung des Muskels nach den ELS-Kriterien bewertet.

Ergebnisse: Bei den iatrogenen Paresen war die Schädigung des TA im Mittel geringer als bei nicht-iatrogenen Paresen. Beim PCA gab es keinen Unterschied. Am einzelnen Patienten war bei iatrogenen Paresen die Schädigung des PCA in 64,2% größer als die des TA, in nur 10 % war es umgekehrt. Bei nicht-iatrogenen Paresen waren PCA und TA meist gleich stark geschädigt (67,8%), mit in etwa gleich häufigen Abweichungen.

Schlussfolgerungen: Die Befunde könnten durch eine stärkere Gefährdung der Nervenäste des PCA oder durch einen besseren Schutz der TA-Äste, z.B. durch intraoperatives Neuromonitoring der Adduktoräste, erklärt werden. Die Ergebnisse sollen am größeren Patientenkollektiv mit Daten einer europäischen LEMG-Registry-Study überprüft werden. Ein zusätzliches intraoperatives Neuromonitoring des PCA könnte die Ursache klären helfen und eventuell Schäden am PCA verringern.

Unterstützt durch: Med-El, Innsbruck

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.


Literatur

1.
Volk GF, Hagen R, Pototschnig C, Friedrich G, Nawka T, Arens C, Mueller A, Foerster G, Finkensieper M, Lang-Roth R, Sittel C, Storck C, Grosheva M, Kotby MN, Klingner CM, Guntinas-Lichius O. Laryngeal electromyography: a proposal for guidelines of the European Laryngological Society. Eur Arch Otorhinolaryngol. 2012 Oct;269(10):2227-45. DOI: 10.1007/s00405-012-2036-1 Externer Link