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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Ballon-Tracheoplastie bei der Behandlung tiefer Trachealstenosen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Roman Braun - St. Marienkrankenhaus, Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Christine Barth - St. Marienkrankenhaus, Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Ulrich Gößler - St. Marienkrankenhaus, Frankfurt am Main, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod008

doi: 10.3205/16hnod008, urn:nbn:de:0183-16hnod0087

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Braun et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Auftreten von tiefen bronchusnahen Trachealstenosen stellt heutzutage immer noch ein ernst zu nehmendes Problem dar. Mit zunehmendem Grad der Stenose wird eine Intubation erschwert, was zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann.

Methoden: Es wird von einer 61-jährigen Patientin berichtet, die sich bei Vorliegen eines Larynxkarzinoms zur Laryngektomie vorstellte. Postoperativ litt die Patientin an einer schwerwiegenden Tracheitis mit verlegender Borkenbildung. Im Verlauf verkleinerte sich das Tracheallumen etwa 2cm proximal der Carina bis hin zu einer symptomatischen, kurzstreckigen Trachealstenose mit einem Durchmesser von etwa 3mm (Grad III nach Cotton-Myer). Aufgrund der sehr schmalen Passage wurde die Trachea der Patientin zunächst mit einem Savary-Gilliard-Ösophagusdilatator über einen Führungsdraht unter Apnoe auf einen Durchmesser von etwa 5mm bougiert. Unter bronchoskopischer Sicht erfolgte in den nächsten beiden Sitzungen eine schrittweise Dilatation des Tracheallumens mit breiter werdenden Magill-Tuben und kombinierter Ballondilatation. Zuletzt konnte ein Tubus mit 7,5mm Innendurchmesser die Stenose passieren. Postinterventionell wurde die Patientin mit einer individuell angefertigten Hummerschwanzkanüle versorgt. Die Kontrollen erfolgten in 3-Monatsabständen. Bis zu einem Jahr nach dem Eingriff war die Patientin rezidivfrei, wobei die überlange Trachealkanüle konsequent getragen werden musste.

Schlussfolgerung: Bei tief gelegenen Trachealstenosen mit Unmöglichkeit einer Intubation und damit weiterführenden chirurgischen Therapieverfahren kann die Ballon-Tracheoplastie als minimal invasives, effektives Therapieprinzip beim wachen Patienten angewandt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.