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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Differentialdiagnose des beidseitigen Stimmlippenstillstandes

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jan Peter Thomas - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Bochum
  • Ingo Stricker - Institut für Pathologie der RUB, Bochum
  • Stefan Dazert - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod713

doi: 10.3205/15hnod713, urn:nbn:de:0183-15hnod7131

Veröffentlicht: 10. Juni 2015

© 2015 Thomas et al.
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Gliederung

Text

Bei malignen Raumforderungen des Larynx handelt es sich in weit überwiegendem Maße um Karzinome mit meist typischen exophytischen oder ulcerösen Veränderungen der Schleimhaut. Bei Raumforderungen des Larynx mit unauffälliger Mukosa muss hingegen an das viel seltenere Vorliegen einer Pathologie des submukösen mesenchymalen Gewebes gedacht werden.

Anhand von zwei Fallberichten eines Chondrosarkoms des Larynxskeletts werden die klinischen, radiologischen und histopathologischen Charakteristika, die die Stellung der Diagnose erschweren und Therapie beeinflussen, dargestellt. Bei beiden Patienten bestand als vorherrschendes Symptom eine langsam progrediente Dyspnoe. Ein ein- bzw. beidseitiger Stimmlippenstillstand wurde zunächst nicht weiter abgeklärt. In beiden Fällen gestaltete sich die orotracheale Intubation aufgrund des knorpelharten Tumors deutlich erschwert, so dass zeitgleich eine Notfalltracheostomie erfolgen musste.

Bei klinischem Verdacht auf das Vorliegen einer entsprechenden Tumorentität ist auf die Entnahme einer ausreichend großen Biopsie zu achten. Aufgrund der harten Tumorkonsistenz kann dies jedoch über den endolaryngealen Zugang deutlich erschwert sein.

Im Falle initial histopathologisch nicht eindeutiger maligner Ergebnisse kommt dem hohen Verdachtsmoment anhand von Klinik und CT nicht selten entscheidende Bedeutung bei dieser Erkrankung zu, so dass zur Diagnosefindung die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Fachdisziplinen erforderlich ist. In den beiden dargestellten Fällen war bei ein- bzw. beidseitigem Stimmlippenstillstand und erheblicher Stenose des Ringknorpels lediglich die chirurgische Sanierung mittels Laryngektomie möglich. Der Nutzen einer postoperativen Radiatio muss diskutiert werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.