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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Seltene Differentialdiagnose einer behinderten Nasenatmung beim Kind

Meeting Abstract

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  • corresponding author Tobias Reiter - Klinukum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • Peter Issing - Klinikum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • Joachim Hammersen - Klinikum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod708

doi: 10.3205/15hnod708, urn:nbn:de:0183-15hnod7084

Veröffentlicht: 10. Juni 2015

© 2015 Reiter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Einer der häufigsten Gründe zur Vorstellung von Kindern beim HNO-Arzt stellt die behinderte Nasenatmung dar. In den meisten Fällen liegt die Ursache in der Verlegung der oberen Atemwege durch adenoide Vegetationen oder hyperplastische Tonsillen. In seltenen Fällen muss differenzialdiagnostisch aber eine ernste Erkrankung in Betracht gezogen werden, wie folgender Fall zeigt:

Fall: Uns wurde seitens der Kinderklinik ein 1½ Jahre altes Kind mit ausgeprägter Luftnot-Symptomatik zur weiteren Abklärung vorgestellt. Bei deutlicher Abwehrhaltung gelang nur eine kurze Inspektion der Mundhöhle, hierbei zeigte sich eine komplette Verlegung des Oropharynx durch eine unklare Masse, so dass wir uns auf Grund der zu befürchtenden Erschöpfung zur operativen Intervention entschieden haben. Intraoperativ stellte sich eine tumoröse Läsion ausgehend vom Nasopharynx dar, welche subtotal entfernt wurde. Im postoperativem MRT war ein raumfordernden Prozesses mit Verlegung des linksseitigen Naso- und Oropharynx auffällig, welcher die Gl. parotis linksseitig infiltriert und direkten Kontakt zur Schädelbasis aufwies. Histologisch konnte ein embryonales Rhabdomyosarkom gesichert werden. Daraufhin erfolgte die Verlegung des Kindes in die Kinderonkologie des Klinikum Kassel.

Schlussfolgerung: Die Weichteilsarkome stellen insgesamt eine seltene Tumorentität dar und machen ca. 6–7% aller Krebserkrankungen im Kindesalter aus. Der Krankheitsverlauf gestaltet sich je nach Lokalisation sehr variabel. Häufig stehen im HNO-Bereich unspezifische Symptome wie eine behinderte Nasenatmung oder eine Rhinitis im Vordergrund. Nach histologischer Sicherung sollte eine multimodale Therapie an einem Zentrum erfolgen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.