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Retromaxilläre Raumforderung nach Thyreoglobulin-Anstieg in der Schilddrüsentumornachsorge
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Veröffentlicht: | 10. Juni 2015 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Glattmuskuläre Tumorentitäten in der Fossa infratemporalis sind selten in der Literatur beschrieben. Die folgende Kasuistik bietet eine Übersicht der Klinik, Diagnose und Therapie eines retromaxillären Leiomyosarkoms.
Kasuistik: Der 75-jährige Patient wurde mit einem großen Tumor des rechten retromaxillären Raumes in unserer Klinik vorgestellt. Der Befund fiel im PET-CT im Rahmen der chirurgischen Tumornachsorge bei Zustand nach totaler Thyreoidektomie eines follikulären Schilddrüsenkarzinoms mit bekannter ossärer Metastasierung im Os Sacrum (Erstdiagnose 2008) auf. Zusätzlich war bei dem Patienten eine Metastasenresektion und mehrfache Radiojodtherapie durchgeführt worden. Der Patient war zum Zeitpunkt der Vorstellung in unserer Klinik beschwerdefrei. Im PET-CT und auch MRT zeigte sich eine Raumforderung von 4 cm Durchmesser in der rechten Fossa infratemporalis mit Verlagerung des M. pterygoideus. Wir führten die Resektion des retromaxillären Tumors transoral über einen Zugang im Mundvorhof durch. Histologisch und nach Begutachtung im Referenzzentrum in Jena wurde der Tumor als ein gut differenziertes Leiomyosarkom eingeordnet.
Schlussfolgerung: Das Leiomyosarkom (LMS) ist eine seltene Differenzialdiagnose eines Tumors im HNO-Bereich. Die chirurgische Resektion ist die Therapie der ersten Wahl. Bei der operativen Resektion oder Biopsie eines retromaxillären Tumors ist der transoral endoskopische Zugang über den Mundvorhof eine gute Alternative zu transfazialen Operationstechniken.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.