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Unklare Schwellung der Parotidalregion – Ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 10. Juni 2015 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Ein 33-jähriger Mann bemerkt eine Schwellung und ein Druckgefühl in der rechten Wange, nachdem er Luftballons für seine Kinder aufgeblasen hatte.
Erschrocken über den Befund synkopierte er, was einen Transport in die Notaufnahme eines Krankenhauses nach sich zog.
Methoden/Diagnostik: Außer einer milden Schwellung der rechten Wange und geringer Krepitation zeigten sich HNO-Status und Sonographie der Hals- und Speicheldrüsenregion ohne einen pathologischen Befund.
Aufgrund der akuten Symptomatik wurde eine Computertomographie durchgeführt. Unmittelbar vor der bildgebenden Diagnostik wurde der Patient aufgefordert, fest gegen den geschlossenen Mund zu blasen, um die Schwellung abermals zu provozieren.
Ergebnisse/Verlauf: In der veranlassten Bildgebung ließen sich Lufteinschlüsse im Ductus parotideus und in den größeren intraparotidealen Gängen nachweisen, so dass die Diagnose einer „Pneumoparotis“ gestellt werden konnte. Der Patient wurde über den gutartigen Verlauf seiner Erkrankung aufgeklärt und darauf hingewiesen, bestimmte Manöver, welche mit einem intraoral erhöhten Druck einhergingen, zu vermeiden. Eine Therapie war nach Abschwellen der Drüse nicht mehr notwendig.
Schlussfolgerung: Luftansammlungen in den Ausführungsgängen der Glandula parotis sind eine seltene Ursache für eine ein- oder beidseitige Parotisschwellung.
Nachgewiesen werden können sie klinisch, durch die Palpation von Krepitationen, und/oder in einer Bildgebung mittels Sonographie, CT in Kombination mit einem Valsalva-Manöver oder in einer MR-Sialographie.
Eine Therapie ist in den meisten Fällen nicht notwendig, da die Erkrankung selbstlimitierend ist. Einige Autoren empfehlen prophylaktisch eine Gabe von Antibiotika in Kombination mit antiphlogistischen Medikamenten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.