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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Isolation und Charakterisierung neuronaler Stammzellen des Colliculus inferior

Meeting Abstract

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  • corresponding author Johannes Völker - HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg
  • Kristen Rak - HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg
  • Andreas Radeloff - HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod695

doi: 10.3205/15hnod695, urn:nbn:de:0183-15hnod6952

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Völker et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Colliculus inferior (C.I.) ist nach dem Nucleus Cochlearis und dem Lemniscus lateralis die dritte Umschaltstelle der Hörbahn. Bei einer Schädigung der peripheren Hörbahn können in diesem Bereich auditorische Mittelhirnimplantate eingesetzt werden (Calixto et al., 2013). Bisher wurden bereits in mehreren Teilen des zentralen Nervensystems und im Innenohr neuronale Stammzellen identifiziert (Rak et al., 2013). Der C.I. wurde hinsichtlich seines Stammzellpotentials bislang noch nicht untersucht. Ziel dieser Studie war es, das Potential dieses Hirnstammkerns zur Selbsterneuerung und der Differenzierung in Progenitorzellen sowie Zellen der neuroektodermalen Linie zu untersuchen.

Methoden: C.I. postnataler p6 Ratten wurden mikroskopisch disseziert und in Stammzellmedium (Neurobasal, B27, GlutaMAX, EGF, bFGF) für 4 Wochen frei flottierend kultiviert. Einzelzellen dieser Kulturen wurden auf Deckgläser ausplattiert und für 8 Tage in Differenzierungsmedium unter Entzug der Wachstumsfaktoren kultiviert. Anschließend erfolgten die Fixierung der Kulturen und eine Immunfluoreszenzfärbung. Zusätzlich wurden Whole-mount-Organkulturen des C.I. angelegt. Nach der Kryokonservierung wurden die histologischen Präparate immunhistologisch untersucht.

Ergebnis: Die Untersuchungen konnten zeigen, dass der C.I. ein Potential zur Progenitorzellexpansion in frei flottierenden Kulturen und in Organkulturen besitzt. In histologischen Präparaten konnten neuronale Stammzellmarker des auditorischen Systems identifiziert werden. Diese Progenitorzellen besaßen das Potential, in alle Linien der neuroektodermalen Linie zu differenzieren. Diese Erkenntnisse könnten künftig bei der Therapie von Erkrankungen der Hörbahn bei einer verbesserten Ankopplung an Neuroelektroden von Bedeutung sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.