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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Andifferenzierte Stammzellen als Vehikel für eine zielgerichtete Tumortherapie?

Meeting Abstract

  • corresponding author Magdalena Steber - Universitätsklinik Würzburg, HNO Klinik, Würzburg
  • Agmal Scherzad - Universitätsklinik Würzburg, HNO Klinik, Würzburg
  • Stephan Hackenberg - Universitätsklinik Würzburg, HNO Klinik, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - Universitätsklinik Würzburg, HNO Klinik, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod691

doi: 10.3205/15hnod691, urn:nbn:de:0183-15hnod6914

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Steber et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Humane mesenchymale Stammzellen (hMSC) werden aktuell in der Onkologie aufgrund ihres Tumortropismus als ein potentielles Vehikel für eine zielgerichtete Tumortherapie diskutiert. Hierzu ist eine exakte Kenntnis der Interaktionen zwischen hMSC und Tumorzellen notwendig. In der Literatur werden sowohl tumorfördernde als auch inhibierende Eigenschaften von hMSC beschrieben. Ziel dieser Studie war die Identifikation von Stammzellen, die für die zielgerichtete Tumortherapie optimal geeignet sind.

Methoden: Hierzu wurden native sowie adipogen und osteogen andifferenzierte hMSC mit Plattenepithelkarzinomzelllinien ko-kultiviert. Die Andifferenzierung erfolgte jeweils für eine Woche. Anschließend wurde die Zellmorphologie der Tumorzellen, deren Vitalität und Proliferationsrate sowie die Migrationsfähigkeit im Transwell- und Scratch-Assay untersucht und mit der Monokultur von Tumorzellen verglichen.

Ergebnisse: Die Ko-Kultivierung ergab eine signifikant erhöhte Tumorzellproliferation wie auch eine Steigerung der Tumorzellmigration. Die Andifferenzierung der hMSC zog eine verminderte Zellproliferation und -migration im Vergleich zur Kultivierung mit nativen hMSC nach sich. Die Tumorzellvitalität war in der Ko-Kultur mit osteogen andifferenzierten Stammzellen erniedrigt.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass die Anwendung von nativen hMSC in der Onkologie nicht bedenkenlos erfolgen kann, da diese in undifferenziertem Zustand das Tumorwachstum fördern. Einen Lösungsansatz könnte die adipogene oder osteogene Andifferenzierung der hMSC darstellen. Der Zusammenhang von durch Andifferenzierung geändertem Phänotyp und veränderter Funktion der Zellen wird derzeit anhand von Zytokinexpressionsmustern und molekularen Proliferationsmarkern untersucht.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.