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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Untersuchung von SH-SY5Y Zellen als Alternative für frisch isolierte auditorische Neurone

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jana Schwieger - HNO-MHH, Hannover
  • Karl-Heinz Esser - Institut für Zoologie, Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-MHH, Hannover
  • Verena Scheper - HNO-MHH, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod689

doi: 10.3205/15hnod689, urn:nbn:de:0183-15hnod6899

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Schwieger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Für die Funktionalität auditorischer Implantate ist die Nerv-Elektroden-Interaktion von großer Bedeutung. Ein wichtiger Ansatzpunkt zur Implantatverbesserung ist der Einsatz von Wachstumsfaktoren, welche den Erhalt, die Regeneration und das Auswachsen der auditorischen Neurone und ihrer Neuriten unterstützen sollen. Bisher werden in vitro-Studien an frisch isolierten Spiralganglienzellen (SGZ) durchgeführt. Für die Gewebegewinnung müssen weltweit jährlich tausende von Labortieren euthanasiert werden. Um diesen Tierbedarf zu reduzieren und zusätzlich eine bessere Versuchsplanung und schnellere Durchführung zu gewährleisten, soll eine alternative Zellkulturmethode etabliert werden. Humane SH-SY5Y Zellen und murine SGZ werden von uns vergleichend untersucht.

Methoden: Die Expression wichtiger Rezeptoren wird mittels Immunzytochemie dargestellt und ihre Ansprechbarkeit durch den Einsatz einiger ausgewählter neurotropher Faktoren (BDNF, GDNF, NT-3, CNTF, VEGF) in Bezug auf Neuroprotektion und Neuritenaussprossung untersucht.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Expression und biologischen Funktionalität der Rezeptoren bei SH-SY5Y Zellen zeigen Ähnlichkeiten, aber keine völlige Übereinstimmung mit denen der SGZ und somit ein Potential als Alternative für auditorische Neurone.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse lassen darauf schließen, dass SH-SY5Y Zellen als Ersatz für Spiralganglienzellen in der in vitro-Testung der Hörforschung geeignet sind. Die nicht vollständige Übereinstimmung des biologischen Effektes der Zellarten kann u.a. in dem Unterschied zwischen Reinkultur (SH-SY5Y) und Mischkultur (SGZ) begründet sein. Weitere Untersuchungen mit SH-SY5Y Zellen in Mischkultur mit z.B. Gliazellen müssen durchgeführt werden, um dieses Potential weiter zu verifizieren.

Unterstützt durch: Das Projekt wurde unterstützt durch den Sonderforschungsbereich 599 und das EU-Projekt NeuEar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.