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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Einfluss der hyperbaren Sauerstofftherapie auf humane mesenchymale Stammzellen aus dem Knochenmark

Meeting Abstract

  • corresponding author Jennifer Schulze - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
  • Gerrit Paasche - HNO, MHH, Hannover
  • Hans Lamm - HBO, Lister Krankenhaus, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO, MHH, Hannover
  • Athanasia Warnecke - HNO, MHH, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod687

doi: 10.3205/15hnod687, urn:nbn:de:0183-15hnod6871

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Schulze et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Humane mesenchymale Stammzellen (huMSC) sekretieren eine Vielzahl von löslichen Faktoren, welche neuroprotektiv wirken. Diese Faktoren sollen langfristig von einer zellbesiedelten Cochlea Implantat Elektrode, einer so genannten Biohybrid Elektrode, freigesetzt werden, um das Überleben der Spiralganglienneurone (SGN) zu verbessern. Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) ist eine nicht-invasive Therapieform, welche den Sauerstoffgehalt im Gewebe deutlich erhöht und bereits erfolgreich in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt wird. HBOT beeinflusst die Proliferation und das Differenzierungspotential von huMSC. Allerdings ist der Effekt der HBOT auf die Proteinsekretion von huMSC bislang noch nicht untersucht und ist Gegenstand der vorliegenden Studie.

Methoden: Die huMSC wurden in 48-well Platten kultiviert und in einer experimentellen Druckkammer wiederholt (10x) für 90 Minuten mit 100% Sauerstoff bei Drücken von 1.0, 1.5 und 2.0 bar behandelt. Der Effekt der HBOT auf die Zellproliferation, die Zusammensetzung des Sekretoms und Genoms, sowie die Produktion von neurotrophen Faktoren wurde in Bezug auf den angewandten Druck und die Anzahl der HBOT analysiert.

Ergebnisse: Nach 10 HBOT zeigten die bei 2.0 bar mit hyperbarem Sauerstoff behandelten huMSC eine um 24,6% reduzierte Proliferationsrate im Vergleich zu der Kontrolle. Des Weiteren fielen nach der HBOT Unterschiede in der Zusammensetzung der sekretierten Proteine auf, was auf ein spezialisiertes Differenzierungsschicksal der huMSC hinweist.

Schlussfolgerung: Mittels HBOT können die Eigenschaften von huMSC moduliert werden. Dieser Effekt lässt sich zur Entwicklung von Biohybrid Elektroden einsetzen und soll in einer weiterführenden Studie genauer untersucht werden.

Unterstützt durch: Das Projekt wurde durch das Exzellenzcluster Hearing4all unterstützt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.