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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Extrakapsuläre Dissektion bei pleomorphen Adenomen – adäquate Resektion?

Meeting Abstract

  • corresponding author Johanna Gerighausen - Klinikum Augsburg / Klinik für HNO, Augsburg
  • Bruno Märkl - Klinikum Augsburg / Institut für Pathologie, Augsburg
  • Raphael Mukherjee - Klinikum Augsburg / Klinik für HNO, Augsburg
  • Johannes Zenk - Klinikum Augsburg / Klinik für HNO, Augsburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod667

doi: 10.3205/15hnod667, urn:nbn:de:0183-15hnod6671

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Gerighausen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die extrakapsuläre Dissektion von pleomorphen Adenomen wird als operative Therapiealternative in der Literatur diskutiert. Das Belassen von Tumorresiduen bedingt durch eine inadäquate Resektion steht im Zentrum der Kritik. Bisher gibt es keine Beschreibung der Kapselstruktur nach extrakapsulärer Resektion.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Untersuchung von 79 Operationspräperaten von März bis November 2014 wurden insgesamt 11 pleomorphe Adenome identifiziert, die mit der Methode der Extrakapsulären Dissektion therapiert wurden. Alle diese Tumoren wurden in toto tuschemarkiert und histopathologisch standardisiert aufgearbeitet. Die Integrität und die Dicke der Kapsel sowie das Vorhandensein von Parotisgewebe um den Tumor wurden histologisch bestimmt.

Ergebnisse: Die Tumorgröße der Resektate betrug 5–30 mm (Mittel: 25 mm). Bei 50% der Tumoren erfolgte die Entfernung des Tumors mit komplett erhaltener Kapselstruktur. Bei 3 Fällen waren minimal singuläre Kapseldefekte <5 mm und in 2 Fällen von 15 bzw. 20 mm festgestellt worden. Die Kapseldicke betrug zwischen 0,1 mm und 1,3 mm. Bei 8 Präparaten war reichlich Drüsengewebe in der Umgebung des Tumors erkennbar, in 3 Fällen mäßig und in 1 Fall nur gering nachweisbar. Hervorzuheben ist, dass in einigen Fällen auch Tumorsatelliten innerhalb einer kompletten Kapsel in sano mitentfernt wurden.

Schlussfolgerungen: Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass pleomorphe Adenome mit der Methode der extrakapsulären Dissektion histopathologisch sicher entfernt werden können. Größere Unterbrechungen der Kapselstruktur sind selten und können auch bei der lateralen oder kompletten Parotidektomie gesehen werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.