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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Extraglanduläre Warthin – Tumoren im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

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  • corresponding author Julia Fischer - HNO-Klinik, Klinikum Nordstadt, Hannover
  • Claus Bersch - Pathologie, Klinikum Nordstadt, Hannover
  • Hans-Jürgen Welkoborsky - HNO Klinik, Klinikum Nordstadt, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod665

doi: 10.3205/15hnod665, urn:nbn:de:0183-15hnod6654

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Fischer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Warthin Tumor ist der zweithäufigste benigne Tumor der Glandula parotis. In einigen Fällen tritt er extraglandulär in cervikalen Lymphknoten auf. Bisher existieren nur wenige Beschreibungen über diese Tumorentität, deren genaue Pathogenese unklar ist.

Patienten und Methoden: Zwischen 2010 und 2014 wurden 602 Patienten mit einem Parotistumor operiert. Es wurden die Krankengeschichten, sonographischen Charakteristika und histopathologischen Befunde unter besonderer Berücksichtigung der Proliferationsrate (MIB-1) der Patienten mit einem extraglandulären Warthin Tumor ausgewertet und deren Pathogenese diskutiert.

Ergebnisse: Von den 602 operierten Patienten hatten 258 Patienten (42,7%) einen Warthin Tumor. Bei 46 dieser Patienten (17,8%) zeigten sich multifokale Tumoren. Extraglanduläre Manifestationen lagen bei 12 Patienten (5,0%) vor. Diese waren alle im Level II lokalisiert. Sonographisch ähnelten die extraglandulären Warthin Tumoren cervikalen Lymphknoten. Histopathologisch zeigten die Tumoren eine lymphozytäre und eine onkozytären Zellkomponente. Die Proliferationsrate der extraglandulären Tumoren entsprach der der intraglandulären Tumoren.

Schlussfolgerung: Durch die verhältnismäßig späte Einkapselung der Glandula parotis im Rahmen der Embryogenese kommt es zu einer Vermischung von glandulärem und lymphatischem Gewebe. Glanduläre Ausführungsgänge können in intra- ebenso wie in extraglandulären Lymphknoten vorkommen, was als Ursprung von extraglandulären Warthin Tumoren erklärt werden kann. Obwohl die extraglanduläre Lokalisation in einem Lymphknoten an ein metastatisches Wachstum denken lässt, findet sich in der Regel kein Anhalt für Malignität. Auch ist die Proliferationsrate dieser Tumoren im Vergleich zu der der intraglandulären Tumoren nicht gesteigert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.