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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Spontane Blutung im Bereich der Regio parotidea und oberen Halsregion

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod664

doi: 10.3205/15hnod664, urn:nbn:de:0183-15hnod6641

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Dembski.
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Gliederung

Text

Eine Patientin stellte sich in der Notaufnahme mit einer spontan aufgetretenen, rasch progredienten, Schwellung der linken Gesichts- und Halsseite vor. Die Patientin erhielt Tavegil, Prednisolon und Ranitidin i.v. bei nicht sicherem Ausschluss einer allergischen Genese. Im CT des Halses zeigte sich der V. a. eine Blutung der A. carotis ext. links. Bei rascher Progredienz erfolgte die sofortige operative Exploration und Blutstillung. Es zeigte sich ein ausgedehntes Hämatom und eine diffuse Blutung im Bereich der linken Regio parotidea. Aufgrund einer laryngealen Schwellung war die Intubation deutlich erschwert. Postoperativ blieb die Patientin sediert und intubiert und wurde auf der Intensivstation überwacht.

Hier kam es zu einer erneuten Blutung. Die operative Exploration zeigte wieder ein Hämatom. Eine Blutstillung mittels Elektrokoagulation und Tabotamp blieb insuffizient. Die Blutung konnte mit der Applikation von Flo-Seal gestoppt werden.

Eine Angiographie zeigte kein einer Embolisation zugängliches Zielgefäß.

Die Histologie ergab einen entzündlichen Pseudotumor bei teils akuter, teils chronisch-granulierender Entzündung der Parotis. Dieser hat am ehesten zu der Gefäßarrosion geführt.

Die Wundheilung gestaltete sich zunächst problemlos. Nach Entfernung des Nahtmaterials demaskierte sich eine Speichelfistel. Die Patietin erhielt eine intraglanduläre und perifistuläre Botulinumtoxininjektion. Innerhalb von 2 Wochen sistierte der Speichelfluss und die Fistel verschloß sich.

Dieser Fall zeigt eine sicherlich seltene aber nicht zu unterschätzende Gefahr einer Entzündung im Parotisbereich mit Blutung, die das sofortige Handeln auch zur Sicherung der Atemwege erforderte.

Darüber hinaus zeigte sich auch, dass sich intraglanduläre Botulinumtoxininjektionen bei Speichelfisteln auch im entzündeten Gewebe hier als gute Therapieoption bewährt haben.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.