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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Obstruktive Schlafapnoe mit REM-Schlaf- oder Rückenlagebezug – Ist die bisherige Zuordnung belastbar?

Meeting Abstract

  • corresponding author Armin Steffen - HNO-Klinik Universität zu Lübeck, Lübeck
  • Lisanne Maibücher - HNO-Klinik UKSH, Lübeck
  • Katrin Hasselbacher - HNO-Klinik UKSH, Lübeck
  • Barbara Wollenberg - HNO-Klinik UKSH, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod657

doi: 10.3205/15hnod657, urn:nbn:de:0183-15hnod6576

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Steffen et al.
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Gliederung

Text

Üblicherweise ist von einer Rückenlage- oder REM-Schlaf-abhängigen OSAS die Rede, wenn der Schweregrad als AHI in diesen Phasen doppelt so hoch ist wie der AHI der Gesamtmessung. Auf dieser Kategorisierung erfolgten Vorhersageanalysen oder Selektionskriterien für ein Ansprechen von verschiedenen Therapieoptionen wie der Schienentherapie, Überdruckmodi oder auch chirurgischen Behandlungen.

Für diese generalisierte Annahme gibt es kaum Daten, ob es sich möglicherweise bei unterschiedlichen prozentualen Anteilen von REM-Schlaf bzw. Rückenlage an der Gesamtnacht um verschiedene Patientengruppen handelt, die bislang vermengt wurden.

Es wurden insgesamt 270 Datensätze von Patienten mit einer mindestens mittelgradigen OSAS analysiert, bei denen entweder eine diagnostische Polygraphie oder Polysomnographie durchgeführt wurde. Die Patienten wurden gemäß des prozentualen Anteils an REM-Schlaf bzw. Rückenlage einzelnen ordinalen Klassen zugeordnet.

Anhand von 48 PGs und 222 PSGs lässt sich erkennen, dass unter Berücksichtigung des Rückenlageanteils an der Gesamtmessung keine statistisch relevanten Unterschiede bzgl. Alter, Geschlecht, Übergewicht, ESS oder Schweregrad existieren. OSAS-Patienten mit REM-Bezug scheinen tendenziell jünger und weniger schläfrig im ESS zu sein; die signifikant niedrigeren Schweregrade und die Unterschiede zur Schläfrigkeit verlieren sich mit zunehmendem REM-Anteil.

Für die bisherige Handhabung des Rückenlagebezugs ergibt sich durch diese Ergebnisse eine festere Datenbasis, auch wenn eine Bestätigung in größeren Gruppen zu wünschen ist. Für eine Berücksichtigung etwaiger REM-Schlafabhängigkeiten sollte der Anteil an der Gesamtnacht angegeben werden, sofern sich die gezeigten Unterschiede im Schweregrad in zukünftigen Arbeiten bestätigen sollten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.