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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Die VOTE-Klassifikation zur Beurteilung der Schlafendoskopie bei Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen: Ergebnisse der ersten 100 Patienten

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod652

doi: 10.3205/15hnod652, urn:nbn:de:0183-15hnod6525

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Meyer zu Natrup et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Medikamenten-induzierte Schlafendoskopie (DISE = drug-induced sleep endoscopy) ist eine gute Methode zur Evaluation der individuellen anatomischen Verhältnisse im Schlaf zwecks weiterer Therapie-Planung.

Methode: Die retrospektive Fallstudie umfasst 100 Patienten, die eine Midazolam-unterstützte DISE erhalten hatten. Die Ergebnisse wurden mit Hilfe der VOTE-Klassifikation dokumentiert. Festgehalten wurden Ort, Ausmaß und Muster der Obstruktionen.

Ergebnisse: Folgende anatomische Level waren betroffen:

1.
Weichgaumen: 94%, davon 28% partiell/ 66% komplett
Kollapsmuster: 50% anterior-posterior (a.-p.), 44% konzentrisch
2.
Oropharynx: 98%, davon 38 partiell, 60% komplett
Kollapsmuster: 18% a.-p, 22% lateral, 58% konzentrisch
3.
Zungengrund: 94%, davon 28% partiell, 66% komplett
Kollapsmuster: 64% a.-p, 26% konzentrisch
4.
Epiglottis: 30%, davon 12% partiell, 18% komplett
Kollapsmuster: 28% a.-p, 2% partiell-lateral

Schlussfolgerungen: Obstruktionen im Bereich von Weichgaumen, Oropharynx und Zungengrund wurden sehr häufig beobachtet. Damit bestätigt unsere Arbeit bisheriges Wissen, nach dem Zungengrundobstruktionen in der DISE häufiger beobachtet werden als in der Wachuntersuchung im Behandlungsstuhl.

Eine vergleichbare Arbeit [1] beschreibt in ihrem Patientengut erheblich weniger Obstruktionen im Oropharynx (7 vs. 98%). Offensichtlich unterliegt die VOTE-Klassifikation bezüglich dieses Obstruktionslevels einer erheblichen Untersucherabhängigkeit.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.


Literatur

1.
Ravesloot MJ, de Vries N. One hundred consecutive patients undergoing drug-induced sleep endoscopy: results and evaluation. Laryngoscope. 2011 Dec;121(12):2710-6. DOI: 10.1002/lary.22369 Externer Link