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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Beurteilung der Interrater-Reliabilität bei der medikamentös induzierten Schlafendoskopie – Ergebnisse einer Online-Befragung

Meeting Abstract

  • corresponding author Michael Herzog - HNO Univ.-Klinik, Halle/S.
  • Clemens Heiser - Univ. HNO-Klinik TU, München
  • Armin Steffen - Univ. HNO-Klinik, Lübeck
  • Clara Heidkamp - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.
  • Sebastian Plößl - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.
  • Stefan Plontke - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.
  • Beatrice Herzog - Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, Halle/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod648

doi: 10.3205/15hnod648, urn:nbn:de:0183-15hnod6488

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Herzog et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die medikamentös induzierte Schlafendoskopie (MISE) wird zur Topodiagnostik bei schlafbezogenen Atmungsstörungen eingesetzt. Die Einschätzung der Kollapsneigung ist Untersucher-abhängig. Bisherige Daten zur Interrater-Reliabilität (IR) beschränken sich auf wenige Untersucher. Ziel der Studie war es, eine prospektive Evaluation der IR bei der Beurteilung von Kollapsmustern im Rahmen der MISE durchzuführen.

Methoden: Per Online-Befragung wurden 24 Videosequenzen zu Evaluation gestellt. Die Sequenzen enthielten Schnarchepisoden, welche im Rahmen einer MISE akquiriert wurden. Anhand der VOTE-Klassifikation (Velum, Oropharynx, Tonguebase, Epiglottis) und mittels Piktogrammen sollte eine Beurteilung der Ausprägung und Richtung des Kollapses vorgenommen werden. Die zu beurteilenden Level wurden vorgegeben. Pro Level wurde eine Sequenz ohne Kollaps als Kontrolle und eine Sequenz mit kompletter Obstruktion angeboten. Weitere Sequenzen stellten unterschiedliche Kollapsausprägungen dar.

Ergebnisse: 35 Teilnehmer führten die Online-Befragung durch. Die Kontrollsequenzen zeigten eine hohe Übereinstimmung für alle Level bei VOTE und Piktogrammen. Ein kompletter Verschluss wurde von der Mehrheit übereinstimmend klassifiziert. Kollapse mittlerer Ausprägung wiesen hohe Streuungen auf. Insbesondere auf Velum- und Oropharynxniveau zeigte sich eine niedrige Übereinstimmung. Ein tonsillärer Kollaps auf Oropharynxniveau oder Zungengrundtonsille wurde über Piktogramme differenzierter klassifiziert als über VOTE.

Schlussfolgerung: Die Vorliegenden Daten beschreiben erstmalig die IR bei der Beurteilung von Kollapsmustern an einem großen Kollektiv. Auf Basis dieser Ergebnisse können weiterführende Studien erfolgen um vorhandene MISE-Klassifikationssysteme zu validieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.