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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Nebenwirkungen der Therapie mit neuen oralen Antikoagulantien (NoAKs) im HNO-Bereich

Meeting Abstract

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  • corresponding author Maya Tatcheva - Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe
  • Claus-Günther Konnerth - Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe
  • Benedikt Folz - Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod633

doi: 10.3205/15hnod633, urn:nbn:de:0183-15hnod6331

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Tatcheva et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine der häufigsten Nebenwirkungen der Therapie mit Antikoagulantien sind Blutungen, welche sich oftmals im HNO-Bereich präsentieren. Es wurde untersucht welche Blutungen am häufigsten als Nebenwirkung der Therapie mit NoAKs auftreten können.

Methodik: Es erfolgte die Auswertung von Daten erwachsener Patienten, die vom 01.01.2012 – 31.10.2014 an der Klinik für HNO-Heilkunde in Bad Lippspringe aufgrund einer Blutung unter Therapie mit NoAKs stationär behandelt wurden.

Ergebnisse: Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 51 Patienten unter Therapie mit NoAKs aufgrund einer Blutung behandelt. 35 Patienten (68%) befanden sich unter Therapie mit Xarelto®, 8 Patienten (16%) mit Pradaxa®, 8 Patienten (16%) mit Eliquis®.

Die häufigste Nebenwirkung war die Epistaxis (48 Pat., 94%). Bei 2 Patienten (4%) trat eine Zungenblutung auf und ein Patient (2%) wurde mit einer oropharyngealen Blutung bei Z.n. Zahnextraktion aufgenommen.

Die häufigste Behandlung (61%) war die bipolare Koagulation (31 Patienten). In 31% (16 Patienten) wurde eine vordere Nasentamponade eingelegt. Ein Patient (2%) wurde operativ versorgt. Bei 3 Fälle (6%) war keine intervenvtionelle Therapie notwendig. Bei 4 Patienten (8%) mußte die Antikoagulationstherapie abgesetzt werden, bei 47 Patienten (92%) wurde die Therapie nicht unterbrochen.

Schlussfolgerungen: Wie bei den konventionellen Antikoagulantien sind die Blutungen, bzw. Epistaxis eine häufige unerwünschte Nebenwirkung. Hierbei ist das Wissen um neue therapeutische Substanzen wichtig, um eine adäquate Therapie einzuleiten, vor allem, da für die NoAKs bislang keine breit verfügbare Gerinnungsdiagnostik zur Verfügung steht, mit der sich die Therapie kontrollieren liesse und bislang keinerlei medikamentöse Antidote zur Verfügung stehen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.