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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Klinische Wertigkeit der Biopsie von Nasenseptumdefekten

Meeting Abstract

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  • corresponding author Thoralf Stange - HNO-Zentrum Neuss, Neuss
  • Susanne Kriener - Zentrum für Pathologie Neuss, Neuss

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod631

doi: 10.3205/15hnod631, urn:nbn:de:0183-15hnod6312

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Stange et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Während die Genese postoperativer Nasenseptumdefekte in der Regel eindeutig ist, bereitet die Differentialdiagnose der idiopathischen Septumdefekte erhebliche Schwierigkeiten. Nur in sehr wenigen Fällen kann anamnestisch eine Ursache gefunden werden und auch der endonasale Befund ist selten diagnostisch wegweisend. In vielen Fällen wird daher eine Biopsie aus dem Defektrand zur histologischen Untersuchung entnommen. Ziel der Studie war es festzustellen, ob der histologische Befund einen Beitrag zur Genese von idiopathischen Septumdefekten leisten kann.

Methode: Von August 2012 bis August 2014 wurden 138 Patienten mit Nasenseptumdefekten vom Autor operiert. 73 Patienten hatten einen postoperativen oder posttraumatischen Defekt und bei 65 Patienten bestand ein idiopathischer Septumdefekt. Bei 15 Patienten mit einem postoperativ/traumatischen Defekt und bei allen 65 nicht voroperierten Patienten wurde während der Nasenseptumrekonstruktion intraoperativ eine Biopsie aus dem Defektrand entnommen und histologisch untersucht.

Ergebnisse: Bei 14 postoperativ/traumatischen Septumdefekten und bei allen 65 nicht voroperierten Patienten konnten histologisch keine spezifische Genese der Septumdefekte nachgewiesen werden. Nur in einem Fall – bei dem anamnestisch eine Sarkoidose eruiert werden konnte – wurden granulomartige Veränderungen mit epitheloidzellig transformierten Makrophagen histologisch diagnostiziert.

Schlussfolgerungen: Histologische Untersuchungen von Biopsien aus den Defekträndern von Nasenseptumdefekten leisten keinen Beitrag zur präoperativen Differentialdiagnose. Das wichtigste diagnostische Instrument zur Ursachenforschung bei vermuteten idiopathischen Nasenseptumdefekten ist die diffenzierte Anamnese.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.