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Einleitung: Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung, tritt am häufigsten zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf und kann jedes Organ des Körpers betreffen. Charakteristisch ist die Bildung von Granulomen, die verbunden ist mit einer verstärkten Immunantwort. Die Inzidenz der Sarkoidose wird in der BRD auf 10/100.000 pro Jahr geschätzt. In weniger als 1% der Fälle besteht eine Beteiligung des NNH-Systems.

Fall: Eine Patientin (55J) stellte sich mit einer Gesichtsschwellung, Nasenatmungsbehinderung beidseits und Riechminderung vor. Zudem bestand seit 3 Monaten ein zunehmender Strabismus divergens sinister. Seit 10 Jahren war eine Sarkoidose mit Hautmanifestation bekannt. In der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich eine Sattelnase mit Verlegung der inneren Nase beidseits durch polypöse Schleimhautveränderungen. Im CT NNH fanden sich multiple Mukozelen mit Verdrängung des Orbitainhaltes beidseitig. Voroperationen oder ein Trauma waren nicht bekannt. Es erfolgte eine endonasal-endoskopische NNH-Operation beidseits. Es konnten multiple Mukozelen entfernt und die Abflusswege erweitert werden. Histopathologisch fanden sich zahlreiche Granulome vom Sarkoidose-Typ. Postoperativ zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Beschwerdesymptomatik mit Rückbildung der Doppelbilder.

Schlussfolgerung: Die meisten Formen der nasalen Beteiligung der Sarkoidose werden konservativ mit systemischen Corticosteroidgaben behandelt. Der vorliegende Fall ist auf mehrere Weise ungewöhnlich: Eine Beteiligung des NNH-Systems bei Sarkoidose ist selten. Zudem war eine operative Therapie notwendig. Und schließlich kam es in dem Fall zu einer Sarkoidose-bedingten multiplen Mukozelenbildung. Die nasale Beteiligung der Sarkoidose kann also eine seltene Differentialdiagnose von Mukozelen sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.