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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Epistaxis – Banalität oder lebensbedrohliche Erkrankung? Retrospektive Studie mit 25 Patienten, die lebensbedrohliche Komplikationen einer Epistaxis erlitten

Meeting Abstract

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  • corresponding author Irene McMahon - HNO-Klinik Städt. Klinikum Karlsruhe, Karlsruhe
  • Rainer Weber - Städt. Klinikum Karlsruhe, Karlsruhe

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod612

doi: 10.3205/15hnod612, urn:nbn:de:0183-15hnod6122

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 McMahon et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel der Studie war es, zu analysieren, in welcher Häufigkeit und welchem Ausprägungsgrad Patienten mit Epistaxis in eine lebensbedrohliche Situation kommen.

Methoden: Analyse aller stationären Fälle mit der Hauptdiagnose Epistaxis (R04.0) im Zeitraum 01.01.2012 – 31.07.2014, bei denen zusätzlich die Codierung einer potentiell lebensbedrohlichen Problematik oder sogar eines tödlichen Ausganges erfolgt war (25 von insgesamt 212 stationären Fällen [11,79%]). Es wurden folgende Ereignisse definiert: Herzstillstand (I46), Akute Blutungsanämie ohne Gabe von Blutprodukten (D62) (mit Hb-Abfall von >/= 4,0 g/dl), Gabe von EKs (8-800.c), Intensivmedizinische Komplexbehandlung (8-980), Monitoring von Atmung, Herz u. Kreislauf (8-93).

Ergebnisse: Bei allen 25 Patienten erfolgte initial die beidseitige Tamponade der Nase. Bei 20 Patienten musste eine operative Blutstillung (A. sphenopalatina oder A. ethmoidalis anterior) durchgeführt werden, da die Blutung durch die Tamponade nicht sistierte. Bei 12 dieser Patienten erfolgte die OP sofort nach Aufnahme. 18 Patienten erhielten Blutprodukte. 15 Patienten zeigten eine akute Blutungsanämie. 9 Patienten wurden intensivmedizinisch versorgt. 2 Patienten mussten reanimiert werden. Einer der beiden verstarb nach initial erfolgreicher Reanimation. Es konnte eine deutliche Korrelation der o.g. lebensbedrohlichen Komplikationen einer Epistaxis mit schweren, vorbestehenden Allgemeinerkrankungen der Patienten gezeigt werden.

Schlussfolgerung: Bei >10% der stationären Fälle mit Hauptdiagnose R04.0 kommt es zu lebensbedrohlichen oder sogar tödlichen Komplikationen. Eine suffiziente Tamponade der Nase und effektive finale Versorgung der Blutungsquelle sind, im Rahmen eines schnellen Notfallmanagements, von zentraler Bedeutung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.