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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Eingeschränkte Lebensqualität bei vermindertem Riechvermögen (Hyp-/Anosmie) – eine Untersuchung im Rahmen der SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania)

Meeting Abstract

  • Inga Küster - HNO-Univ. Klinik Greifswald, Greifswald
  • Henry Völzke - Institut für Community Medicine, Greifswald
  • Thomas Hummel - Universitätsklinik Dresden, Dresden
  • Ulf Schminke - Klinische Neurophysiologie Universitätsklinik Greifswald, Greifswald
  • Werner Hosemann - HNO-Universitätsklinik Greifswald, Greifswald
  • Achim G. Beule - HNO-Uniklinik Greifswald, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod608

doi: 10.3205/15hnod608, urn:nbn:de:0183-15hnod6080

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Küster et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Einschränkung des Riechvermögens kann sowohl durch primär nasale, wie auch neurologische Ursachen auftreten. Ziel ist die Erhebung der Prävalenz von Riechminderung sowie die Auswirkungen auf die Lebensqualität und das Körpergewicht.

Methodik: Im Rahmen der SHIP-Studie wurden 2333 Probanden nach Ihrem Riechvermögen befragt. SHIP ist eine populationsbasierte Studie, die häufige Risikofaktoren und Erkrankungen in der nordostdeutschen Bevölkerung untersucht. Unterschiede im Alter, der allgemeinen Lebensqualität und dem Body Mass Index (BMI) wurden analysiert. Die Parameter wurden durch Mittelwert ± Standardabweichung charakterisiert.

Ergebnisse: 85% Probanden bezeichneten ihr Riechvermögen als normal (Nnorm=1965), 87 (3.8%) als vermehrt und 245 (10.6%) als vermindert. 15 (0.6%) gaben an, nichts riechen zu können. 21 Probanden (0.9%) konnten keine Aussage machen. Patienten mit vermindertem Riechvermögen (Hyp- oder Anosmie; Nverm=260) waren signifikant älter als Patienten mit normalem Riechvermögen (Nverm 61,13±14,9Lj.; Nnorm 56.86±13,34Lj.; p<0.0001). Ihre Mobilität war im Vergleich zu normal riechenden Probanden eingeschränkt (Nverm 1,25±0,44; Nnorm, 1,15±0,36; p<0.0001). Angaben zur selbstständigen Versorgung (Nverm 1,05±0,23 ; Nnorm 1,02±0,17; p=0.002) sowie die Durchführbarkeit von Tätigkeiten im Alltag (Nverm 3,1±0,646; Nnorm 2,94±0,675; p=0.002) waren auf einer dreistufigen Skala signifikant schlechter als bei Riechgesunden. Dagegen wiesen die Patienten mit vermindertem Riechvermögen keinen erhöhten BMI (Nverm 28,18±4,5; Nnorm 28,22±4,88; p=0,781) auf.

Schlussfolgerung: Eine Einschränkung des Riechvermögens zeigt eine relevante Verminderung der allgemeinen Lebensqualität.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.