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Transnasale Ballon-Dilatation eines Rezidivs einer bilateralen Choanalatresie
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Choanalatresien treten etwa bei 1/6000 – 1/8000 Lebendgeburten auf. Als ursächlich wird eine unzureichende Rückbildung der buccopharyngealen Membran in der Embryonalentwicklung angesehen. Solche Atresien sind (je nach Literatur) in 10% – 30% membranös, in 70% – 90% knöchern. Unilaterale Choanalatresien sind etwa fünfmal häufiger als bilaterale, das weibliche Geschlecht ist doppelt sooft betroffen. Zahlreiche operative Techniken zur Eröffnung von Choanalatresien wurden bislang beschrieben, jedoch sind alle mit einer mehr oder minder hohen Rezidivrate behaftet.
Kasuisitk: Bei einem 6,5 Jahre alten Mädchen mit bilateraler Choanalatresie war bereits postnatal eine operative Eröffnung der Choanen durchgeführt worden. Inzwischen war es zu einem Rezidiv mit hohem Leidensdruck gekommen. Wir zeigen hier eine alternative, gewebeschonende Methode zur Wiedereröffnung der narbig-membranösen Re-Stenosierung einer bilateralen Choanalatresie durch Dilatation mit einem Sinus-Ballonkatheter (Fa. Acclarent® – Relieva Luma-System). Diese Technik wurde vor einigen Jahren als eine Alternative zur operativen Sanierung von Nasennebenhöhlenerkrankungen propagiert. Dabei wird, transnasal in Seldinger-Technik und unter endoskopischer Kontrolle (30°-Optik), ein illuminierter Führungsdraht durch die zu behandelnde Choane unter gleichzeitiger transoraler diaphanoskopischer Kontrolle (70°-Optik) geschoben, anschließend darüber der Ballon-Katheter platziert und die Atresie mit einem Druck von 12 atm wiedereröffnet. Wir führten dies in Kombination mit einer Adenotomie durch.
Ergebnis: Mit dieser Methode gelang es eine beidseitige Choanalatresie ohne Einlage von Platzhaltern bzw. Tamponaden wieder zu eröffnen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.