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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Epistaxis – nur ein Symptom!

Meeting Abstract

  • corresponding author Pascal Ickrath - HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - Uniklinik, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Uniklinik, Würzburg
  • Christian Ginzkey - Uniklinik, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod597

doi: 10.3205/15hnod597, urn:nbn:de:0183-15hnod5977

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Ickrath et al.
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Gliederung

Text

Epistaxis gehört zu den häufigsten Krankheitsbildern, die zu einer notfallmäßigen Vorstellung führen. Ursächlich ist hierbei häufig eine medikamentöse Antikoagulation bei älteren Patienten mit einer akuten Blutungsquelle im Bereich des Locus Kieselbachii oder aus dem Versorgungsgebiet der A. sphenopalatina. In der folgenden Fallvorstellung soll verdeutlicht werden, dass auch zunächst typische Verläufe spätestens im Verlauf einer genaueren Diagnostik zugeführt werden sollten, um seltenere Differentialdiagnosen nicht zu übersehen.

Initiale Vorstellung eines 90-jährigen Patienten mit Epistaxis unter Marcumartherapie. Nach dreimaliger stationärer Aufnahme und Stillung der Blutung mit Nasentamponaden musste er nach wenigen Tagen erneut stationär aufgenommen werden. Trotz wiederholter Einlage von vorderen Tamponaden kam es zu einer persistierenden Blutung, sodass die endonasale Verödung der A. sphenopalatina in Narkose geplant wurde. Intraoperativ zeigte sich als Ursache der Blutung eine schwärzliche Raumforderung im oberen Nasengang rechts, welche bioptisch ein malignes Schleimhautmelanom ergab.

83-jährige Patientin mit Epistaxis unter Marcumartherapie. Erst nach dreifacher ambulanter Vorstellung mit rezidivierender Epistaxis und durchgeführter Koagulation fiel eine malignitätsverdächtige Raumforderung der Nasenhaupthöhle auf. Es erfolgte die stationäre Aufnahme zur Überwachung und zur histologischen Abklärung. Die histologische Aufarbeitung ergab ein malignes Schleimhautmelanom und die weitere Tumortherapie wurde eingeleitet.

Diese Fallvorstellungen sollen ein warnendes Beispiel sein, wie wichtig es im klinischen Alltag ist, auch bei sehr häufigen Diagnosen wie der Epistaxis alle weiteren Differentialdiagnosen auszuschließen um ernsthaftere Erkrankungen nicht zu übersehen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.