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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Invertiertes Papillom des Siebbeins rechts mit tiefem Einbruch in den rechten Orbitatrichter

Meeting Abstract

  • corresponding author Merle Höpken - HNO Klinik Köln Holweide, Köln
  • Luis Calero - HNO Klinik Köln Holweide, Köln
  • Ursula Klein - HNO Klinik Köln Holweide, Köln
  • Nermin Uenal - HNO Klinik Köln Holweide, Köln
  • Steffen Maune - HNO Klinik Köln Holweide, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod594

doi: 10.3205/15hnod594, urn:nbn:de:0183-15hnod5949

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Höpken et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Invertierte Papillome sind seltene, für gewöhnlich gutartige Tumore, welche vom respiratorischen Epithel des sinonasalen Traktes ausgehen. Die chirurgische Resektion ist der therapeutische Goldstandard.¹ Wir berichten über einen 68 jährigen Patienten, der sich mit einer Raumforderung der Nasenhaupthöhle rechts mit Schwellung im Bereich des Tränensacks vorstellte.

Bei Erstvorstellung gab der Patient eine zunehmende Nasenatmungsbehinderung, Augenmotilitätsstörung und Schwellung im Bereich des medialen Augenwinkels an. Bei auswärtigen Vorstellungen sei ihm mehrfach zu einer Exenteratio orbitae geraten worden.

Methoden: Mit dem Verdacht auf einen malignen Prozess der Nasenhaupt- und nebenhöhle mit Infiltration der intraorbitalen Strukturen führten wir eine Endoskopie mit Probeentnahme durch. Die histologische Aufarbeitung ergab das Vorliegen eines invertierten Papilloms. Wir führten eine Resektion via lateraler Rhinotomie durch.

Ergebnisse: Intraoperativ zeigte sich, dass der Tumor im Siebbeinbereich gelegen bis nach intraorbital reichte, der Periorbita anhaftete, diese jedoch respektierte. In der postoperativen augenärztlichen Kontrolle zeigte sich kein Hinweis für eine Sehnervkompression. Eine initial geäußerte Diplopie konnte auf die postoperative Schwellung zurückgeführt werden und zeigte sich im Verlauf regredient.

Schlussfolgerung: Der bildmorphologisch hoch malignomsuspekte Befund konnte nach histologischer Sicherung eines invertierten Papilloms in sano reseziert werden ohne Schädigung der Augenmuskeln, der Periorbita oder der Orbita. Bei gezielter Schnittführung im Verlauf der Relaxed-Skin-Tension-Lines ließen sich kosmetisch zufriedenstellende Wundverhältnisse erzielen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.