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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Septumperforation: Symptomreduktion nach Anpassung individueller Septumbutton und Dynamik der Perforationsgröße

Meeting Abstract

  • Konrad Heisterkamp - HNO-Klinik, Charité – Universitätsmedizin, Berlin
  • Benjamin Velten - Institut für Anaplastologie, Genthin
  • Laszlo Scheinflug - HNO-Univ. Klinik Magdeburg, Magdeburg
  • Minoo Lenarz - HNO-Klinik, Charité – Universitätsmedizin, Berlin
  • corresponding author Andreas Albers - HNO-Klinik, Charité – Universitätsmedizin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod590

doi: 10.3205/15hnod590, urn:nbn:de:0183-15hnod5907

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Heisterkamp et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Chirurgische Septumperforationsverschlüsse gelingen in 50-90%. Aufgrund von Komorbiditäten und Patientenwunsch ist dies gelegentlich keine Option. Eine Versorgung mit einem individuellen Septumbutton (IS) ist eine Alternative.

Zielsetzung: Erfassung des Symptomspektrums nach Einsatz eines IS; Bestimmung der Dynamik der Perforationsgröße

Methoden: Fragebogenstudie zur Lebensqualität, nasalen Symptomen sowie Messung der Perforationsgröße

Ergebnisse: Von 169 angeschriebenen Patienten konnten 50 Fragebögen ausgewertet werden. Nach Versorgung mit einem IS zeigte sich eine signifikante Verbesserung im Sinu-Nasal-Outcome-Test. Die Analyse ergab eine signifikante Verbesserung von 25 aus 27 erfragten Symptomen. Bei 158 Patienten konnten Daten zur Perforationsgröße vor und nach IS-Versorgung erhoben werden. Die Perforationsgröße betrug 165 mm2 durchschnittlich und bei Erstversorung 66 mal <100 mm2, 46 mal 100–200 mm2, 26 mal 200–300 mm2, 5 mal 300–400 mm2 und 12 mal >400 mm2. Bei 12 Patienten wurden mehrere Abdrücke abgenommen, so dass Änderungen in der Perforationsgröße erfasst werden konnten. Zweimal kam es zu einer Vergrößerung, einmal zu einer Verkleinerung, ansonsten wurde eine Größenkonstanz in einem Beobachtungszeitraum von ca. 4 Jahren ermittelt.

Diskussion: Die Versorgung von Septumperforationen mit IS stellt eine Alternative zur Operation dar. Sie führte im Langzeitverlauf zu einer signifikanten Besserung der sinunasalen Symptome, inklusive potenziell bedrohlicher Symptome, wie Epistaxis und trug zur Verbesserung der Lebensqualität durch Verminderung von Frustration, Traurigkeit, Schlafstörungen und Erhöhung der Leistungsfähigkeit bei. Die Langzeitbeobachtung zeigte keine Änderung der Perforationsgröße auf, was objektiv für eine gute biologische Verträglichkeit spricht.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.