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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Behandlung der Epistaxis mittels Selbsttamponade bei hereditärer hämorrhagischer Teleangiektasie (Morbus Osler)

Meeting Abstract

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  • corresponding author Freya Dröge - Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Urban Geisthoff - Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Stephan Lang - Universitätsklinikum Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod580

doi: 10.3205/15hnod580, urn:nbn:de:0183-15hnod5805

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Dröge et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Patienten mit Morbus Osler (hereditärer hämorrhagischer Teleangiektasie), leiden häufig unter rezidivierender Epistaxis, die zum Gefühl des Kontrollverlustes führen kann. Wir haben untersucht, ob die Möglichkeit der Selbsttamponade eine sichere sowie praktikable Methode für den Patienten darstellt.

Methoden: 11 Patienten mit Morbus Osler wurden in das Prinzip der Selbsttamponade mit pneumatischen Niederdrucktamponaden (z.B. Rapid Rhino®-Tamponaden) eingewiesen, über 2–8 Monate nachbeobachtet und in einem strukturierten Interview unter Anwendung des Glasgow Benefit Inventory Fragebogens (GBI) befragt.

Ergebnisse: Insgesamt verwendeten von den 11 Patienten mit Morbus Osler 9 Patienten regelmäßig pneumatische Niederdrucktamponaden (Rapid Rhino®), 1 Patient nahm Tabotamp® und 1 Patient benutzte Taschentücher zur Selbsttamponade. Bei allen Patienten konnte die Blutung gestoppt und die Dauer der Epistaxis deutlich verkürzt werden. Im Mittel gaben die Patienten an, seit der Möglichkeit der Selbsttamponade seltener ihren HNO-/Hausarzt zu konsultieren. Bei insgesamt 3 Patienten traten geringfügige und temporäre Komplikationen (Nachblutungen, Druckschmerz, zu lange Tamponade) bei der Selbsttamponade auf. Die Patienten fühlten sich sicherer und gaben an, seltener das Gefühl des Kontrollverlustes zu erleiden (T-Test: 9,22; p<0,001; n=6). Insgesamt verbesserte sich die Lebensqualität deutlich (mittlerer GBI-Score: +23,2; Min.: 2,8; Max.: 50,0; n=11)

Schlussfolgerung: Aufgrund der einfachen Handhabung und geringen Komplikationsrate stellt die Selbsttamponade eine sichere Methode dar, mit der Patienten mit Morbus Osler die Kontrolle über die Epistaxis zurückgewinnen. Sie verringert die Anzahl der Arztbesuche und steigert die Lebensqualität der Patienten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.