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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Sanierung einer MRSA-Osteitis im Bereich der Schädelbasis durch eine Kombinationsbehandlung von Antibiotika und sinonasaler Natriumhypochlorit-Spülung

Meeting Abstract

  • Thomas Bremert - HNO-Univ. Klinik Greifswald, Greifswald, Land
  • corresponding author Inga Küster - HNO-Univ. Klinik Greifswald, Greifswald
  • Axel Kramer - Hygiene und Umweltmedizin Univ. Klinik Greifswald, Greifswald
  • Sönke Langner - Radiologie Univ. Klinik Greifswald, Greifswald
  • Werner Hosemann - HNO Univ. Klinik Greifswald, Greifswald
  • Achim G. Beule - HNO Univ. Klinik Greifswald, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod572

doi: 10.3205/15hnod572, urn:nbn:de:0183-15hnod5729

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Bremert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Osteitis der Schädelbasis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Wenn ein multi-resistenter Erreger vorliegt, verschlechtert dies die Prognose. In diesem Fallbericht, wird ein zusätzlicher therapeutischer Ansatz bei der Erradikation eines multi-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) vorgestellt.

Methoden: Ein immunsupprimierter Patient (♂, 60J) stellte sich mit Visusverlust bei Z.n. endoskopischer Koagulation der A. sphenopalatina beidseits bei rezidivierender Epistaxis vor. Ein MRT zeigte einen entzündlichen Prozess der Dura im Bereich der Schädelbasis, den Nasennebenhöhlen mit Beteiligung der Orbita. Im Vergleich zu früheren CT-NNH zeigten sich Knochendefekte im Bereich der Ethmoidalzellen und der Keilbeinhöhle.

Neben einer systemischen Antibiotikatherapie (Cefuroxim 3x1,5 g/d, Ceftriaxon1x2 g/d, Vancomycin 3x1 g) und einer Nasennebenhöhlen-Revisions-OP mit Abtragung des nekrotischen Gewebes erfolgten 6x/d Nasenduschen á 200 ml (2x/d unter Zugabe von 20 mg Gentamycin) und zusätzlich 5x/d Spülungen unter Verwendung von Dermacyn® (Oculus, Innovative Sciences Inc., Petaluma, California, USA; 0.004% NaOCl, 0.004% HOCl) für 29 d.

Ergebnisse: Die Anwendung der Dermacyn®-Spülung erfolgte komplikationslos. Es zeigte sich im Verlauf eine deutliche Besserung des Lokalbefundes mit Eradikation des MRSA.

Schlussfolgerungen: Eine lokale Behandlung mittels Dermacyn® ist eine mögliche additive Therapie bei der Erradikation einer auf MRSA-basierenden Osteitis. Bei paralleler Nutzung systemischer Antibiotika und chirurgischen Maßnahmen kann man lediglich von einem unterstützenden Effekt der Dermacyn®-Spülung ausgehen. Bei Patienten mit Osteitiden in kritischen Gewebearealen, kann diese Zusatztherapie in Betracht gezogen werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.