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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Pilotstudie zur Durchführbarkeit eines Schmecktests und Findung von Normwerten im sensorischen Innervationsgebiet des N. glossopharyngeus auf der Zunge bei gesunden Probanden

Meeting Abstract

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  • corresponding author Patrick Boeßert - AMEOS Klinikum Haldensleben, HNO-Heilkunde, Haldensleben
  • Laura Bechtold - Universität Mainz, Mainz
  • Boris Haxel - AMEOS Klinikum Haldensleben, Klinik für HNO-Heilkunde, Haldensleben

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod571

doi: 10.3205/15hnod571, urn:nbn:de:0183-15hnod5713

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Boeßert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Schmecksinn und damit im Wesentlichen die Wahrnehmung der Qualitäten süß, sauer, salzig und bitter wird durch 3 Hirnnerven vermittelt. Mit den Schmeckstreifen ist ein normierter Test zur Untersuchung im Innervationsgebiet des N. intermedius etabliert. Ziel dieser Untersuchung war es, die Durchführbarkeit der Schmecktestung im Innervationsgebiet des N. glossopharyngeus zu testen und erste Normwerte an gesunden Probanden zu ermitteln.

Methoden: Mit Hilfe der Schmeckstreifen wurden Schmeckwerte sowohl im vorderen als auch hinteren Drittel (N. IX) der Zunge seitengetrennt ermittelt und die Testung wiederholt. In die Untersuchung wurden je 25 Männer und Frauen im Alter von 18 bis 40 Jahren (MW 26,2 Jahre) eingeschlossen.

Ergebnisse: Bei einem subjektiven Würgereflex von im Mittel 5,92 (VAS 0-10) im ersten und 3,74 im zweiten Test konnten alle Messungen vollständig durchgeführt werden. Es zeigte sich eine gute Test-Retest-Korrelation für den Schmecktest hinten mit r50=0,66. Der Schmeckwert ist im Mittel hinten signifikant geringer als vorn (1. Test p=0,002, 2. Test p=0,023). In der zweiten Testung nach ca. 7 Tagen kann im Durchschnitt ein höherer Schmeckwert sowohl vorn als auch hinten ermittelt werden. Der Mittelwert des Schmeckwertes von Frauen ist zu beiden Testzeitpunkten hinten signifikant höher als von Männern, vorn zeigte sich kein Unterschied. Eine konsistente Seitendifferenz zeigt sich weder vorn noch hinten.

Schlussfolgerungen: Zusammenfassend konnte erstmalig gezeigt werden, dass eine Schmecktestung mit den Schmeckstreifen auch im Innervationsgebiet des N. glossopharnygeus der Zunge durchführbar ist. Erste Hinweise für einen geringeren Schmeckwert und Überlegenheit von Frauen auch im hinteren Zungendrittel konnten gezeigt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.