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Richtungshören bei Senioren mit Hörgeräteversorgung
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Da die Lebenserwartung weiter ansteigt, muss in Zukunft Erkrankungen und Veränderungen des Alters eine größere Bedeutung zukommen. So gibt es einen deutlichen Anstieg der mittels Hörhilfen zu versorgenden Presbyakusis. Viele Hörgeräte (HG) werden hinter dem Ohr getragen, somit fehlt die richtungsabhängige Filterwirkung der Ohrmuschel. Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Richtungshörfähigkeit bei Senioren mit Hörgeräten.
Material/Methoden: 40 Probanden im Alter von 76,3 (± 4,7 Jahre) mit HG-Versorgung nahmen teil. Als Kontrollgruppe dienten 40 Probanden der gleichen Altersgruppe mit altersentsprechender Normalhörigkeit. Die Überprüfung des Richtungshörens erfolgte im reflektionsarmen Raum in dem sich 128 Lautsprecher auf Kopfhöhe befanden. 14 Schalleinfallsrichtungen zwischen ±60° im vorderen/hinteren Halbraum wurden getestet. Die Aufgabe bestand darin, die wahrgenommene Schalleinfallsrichtung an einer LED-Leiste mittels eines Drehreglers und eines Kippschalters anzugeben. Jeder Winkel wurde in dem gesamten Test fünfmal randomisiert dargeboten.
Ergebnisse: Der mittlere Winkelfehler war bei der Kontrollgruppe mit 5,8° signifikant geringer als bei der HG-Gruppe (13°). In der Detektion der Schallrichtung (vorne/hinten) zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen. Die Senioren mit HG zeigten eine Vertauschung von ca. 50%.
Schlussfolgerung: Senioren mit HG-Versorgung zeigten ein deutliches Defizit bei der Schalllokalisation (vorne/hinten). Die Verwechslungsrate lag bei der Ratewahrscheinlichkeit (50%). Von einer Optimierung der HG-Algorithmen zur besseren Übertragung der richtungsbestimmenden Schallsignaleigenschaften würden insbesondere Senioren im Alltag profitieren, da häufig auch noch weitere Sinneseinschränkungen vorliegen. Die Vertauschung (vorne/hinten) stellt zudem eine Gefährdung im Alltag (z.B. Straßenverkehr) dar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.