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Die Bedeutung der Schlafendoskopie bei OSAS im Kindes- und Jugendalter
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Studien zur gezielten operativen OSAS-Therapie nach Schlafendoskopie konnten bei Erwachsenen ein verbessertes Outcome erzielen. Im Kindesalter liegen zu diesem Verfahren nur wenige Erfahrungen vor. Diese Untersuchung evaluiert den differentialdiagnostischen Stellenwert der Schlafendoskopie bei OSAS im Kindes- und Jugendalter. Es wird untersucht, ob initiale Therapie-Entscheidungen beeinflusst werden.
Methoden: Es wurden retrospektiv die Krankenakten von 25 Kindern mit obstruktiver schlafbezogener Atmungsstörung analysiert, die im Zeitraum von 05/2012 bis 12/2013 eine Polysomnographie und Schlafendoskopie erhalten hatten. Anhand des Grades der obstruktiven schlafbezogenen Erkrankung wurden zwei Gruppen gebildet (UARS und mildes OSAS: AHI < 5, n=10; moderates und schweres OSAS: AHI ≥ 5, n=15).
Ergebnisse: Häufigster Ort einer Obstruktion war die Oropharynxebene. Ein moderates oder schweres OSAS war signifikant mit einer vollständigen Obstruktion auf Oropharynxebene assoziiert. Zudem fand sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Adenoidgröße und dem Obstruktionsmuster auf Velopharynxebene. Eine vollständige Obstruktion auf Oropharynxebene konnte bei 71% der Kinder mit Tonsillengröße IV gefunden werden. Es bestand keine Assoziation zwischen der Adenoid- und Tonsillengröße und dem Ausprägungsgrad der schlafbezogenen Atmungsstörung. Bei fünf Kindern (20%) ergab sich ein Erkenntniszugewinn mit Anpassung der initial geplanten Therapien.
Schlussfolgerungen: Die Schlafendoskopie erscheint ein vielversprechendes Verfahren mit therapeutischer Konsequenz, um Obstruktionen beim kindlichen OSAS topographisch zu beurteilen. Der Ausprägungsgrad des OSAS korreliert besser mit dem dynamischen Obstruktionsmuster als mit der reinen Adenoid- und Tonsillengröße.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.