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Umversorgung von einem perkutanen auf ein transkutanes BAHA-System bei Gehörgangsatresie – zwei Fallberichte
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Kongenitale Gehörgangsatresien haben eine Inzidenz von etwa eins zu 10000 Geburten. Zur Erlangung eines ausreichenden Hörvermögens steht bei auraler Atresie neben der operativen Gehörgangs- und Mittelohrrekonstruktion die Versorgung mit Mittelohrimplantaten oder Knochenleitungshörgeräten als Therapieoption zur Verfügung.
Anamnese: Wir berichten von einer neunjährigen Patientin mit einseitiger Gehörgangsatresie und Mittelohrfehlbildung links, bei der im vierten Lebensjahr eine Versorgung mit einem perkutanen BAHA-System erfolgte. Aufgrund von rezidivierenden Entzündungen der BAHA-Schraube bestand der Wunsch nach einer alternativen Versorgung. Desweiteren berichten wir von einer 53-jährigen Patientin mit rechtsseitiger Gehörgangsatresie und Mittelohrfehlbildung links bei Thalidomid-Embryopathie. Eine Umversorgung der beidseitigen perkutanen BAHA-Systeme war aufgrund von rezidivierenden Infekten mit Schraubenverlust notwendig geworden.
Befunde und Verlauf: Die neunjährige Patientin litt trotz guter Ergebnisse in der Versorgung mit dem perkutanen BAHA-System links (Einsilberverstehen 85%) an rezidivierenden Entzündungen der BAHA-Schraube. Bei der 53-jährigen Patientin kam es innerhalb von vier Wochen zu einem infektbedingten beidseitigen Schraubenverlust. Beide Patientinnen zeigten nach Umrüstung auf ein transkutanes BAHA-System eine regelhafte postoperative Wundheilung und vergleichbare Hörschwellen der Systeme.
Diskussion und Schlussfolgerung: Die Umversorgung von einem perkutanen auf ein transkutanes BAHA-System stellt eine sinnvolle Versorgungsalternative bei rezidivierenden Entzündungen des BAHA-Abutments dar. Die Notwendigkeit der Implantation einer neuen knochenverankernden Schraube im Sinne einer fehlenden Abwärtskompatibilität ist kritisch zu bewerten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.