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Nutzen der Umfelddiagnostik beim akuten, einseitigen, sensorineuralen Hörverlust – eine retrospektive Analyse
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: In der Praxis erfolgt die Diagnostik, der Behandlungsbeginn sowie die Therapieart des akuten idiopathischen Hörsturzes nach individueller Berücksichtigung von subj. Leidensdruck, Ausmaß des Hörverlustes sowie vorliegenden Grunderkrankungen. Die aktuelle Leitlinie verweist neben der Standarddiagnostik auf "im Einzelfall nützliche" weiterführende Diagnostik. Dies bedeutet für die Klinik keinen unwesentlichen Kostenfaktor.
Methoden: Es wurden die Daten von 50 Patienten, welche sich in den Jahren 2010–2014 mit V. a. einseitigen idiopatischen Hörsturz stationär zur Infusionstherapie in Behandlung befanden retrospektiv ausgewertet. Einschlusskriterium war ein akuter, einseitiger, sensorineuraler Hörverlust von mind. 30 dB (SPL) in mind. 2 Hauptfrequenzen. Untersucht wurden die Ergebnisse der im stationären sowie ambulanten Bereich durchgeführten Umfelddiagnostik. Hierzu gehörten laborchemische Untersuchungen (kl. BB, CRP, BZ), serologische und virologische Diagnostik (Borrelien, Lues, HSV1, CMV, EBV, VZV, HIV), internistische sowie neurologische Konsultationen (z.T. mit FKDS der Halsgefäße) sowie in Einzelfällen orthopädische Vorstellungen zur HWS-Abklärung.
Ergebnisse: Der überwiegende Teil der Patienten zeigte eine unauffällige erweiterte Umfelddiagnostik, was die "idiopathische" Genese des Hörsturzes belegt. In Einzelfällen waren, v.a. bei älteren Patienten, Gefäß- und HWS-Auffälligkeiten auffällig, wobei hier jedoch ein ätiopathogenetischer Zusammenhang in Frage gestellt werden muss.
Schlussfolgerungen: Der Nutzen einer erweiterten Umfelddiagnostik bei Verdacht auf einen idiopathischen Hörsturz ist insbesondere vom Vorliegen weiterer Riskiofaktoren abhängig. Die individuelle Abwägung bezüglich weiterführender diagnostischer Untersuchungen erscheint sinnvoll.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.