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Evaluation der Cochlea-Implantat-Voruntersuchung bei Kleinstkindern an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Universitäts-Klinikums Frankfurt/Main
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die Diagnostik einer höhergradigen kindlichen Hörstörung mit Eignungsprüfung für eine Cochlea-Implantation stellt gerade bei Kleinstkindern eine besondere Herausforderung dar. An der HNO-Klinik der Goethe-Universität Frankfurt/Main basiert das Cochlea Implantat (CI)-Programm für Kleinstkinder auf einer Voruntersuchung, deren Herausstellungsmerkmal in der einmaligen und doch umfassenden Diagnostik in Intubationsnarkose besteht.
Methoden: In einer retrospektiven Studie wurde das Konzept der einzeitigen CI-Voruntersuchung (BERA, CT/MRT, ggf. Mittelohr- und Nasenrachensanierung) in Intubationsnarkose systematisch evaluiert.
Ergebnisse: Im Zeitraum von 01/2013 bis 10/2014 wurden 52 Kinder mit Verdacht auf eine hochgradige Schwerhörigkeit oder Taubheit im Alter von 4 bis 12 Monaten untersucht. Die durchschnittliche Narkosedauer betrug 3,9 Stunden. Sechs Kinder (11,5%) erhielten eine Paukendrainage und bei 28 (53,8%) Kindern wurde die Indikation zur Cochlea-Implantation gestellt. Bei keinem der Kinder kam es zu einer anästhesiologischen oder HNO-ärztlichen Komplikation.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass das hier vorgestellte Konzept einer CI-Voruntersuchung ein sehr komplikationsarmes und hocheffizientes diagnostisches Verfahren darstellt. Der entscheidende Vorteil dieses komprimierten Untersuchungsprotokolls, das in dieser Form bisher nur an wenigen Einrichtungen durchgeführt wird, ist die schnelle und sichere Diagnosestellung, die eine frühe Cochlea-Implantation von Kindern ermöglicht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.