Artikel
Hyperostose des Meatus acusticus internus – ein Fallbericht
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
---|
Gliederung
Text
Eine 41-jährige Patientin stellte sich mit neu aufgetretenen Gleichgewichtsstörungen in der Klinik vor. Eine Hörminderung bzw. ein Tinnitus lagen nicht vor. Vor 2 Jahren erfolgte eine neurologische Abklärung von okzipital betonten Cephalgien bei bekanntem Halswirbelsäulenschmerzsyndrom. Eine Pathologie konnte damals nicht nachgewiesen werden. Die HNO-Spiegeluntersuchung blieb unauffällig. Tonaudiometrisch wurde ein Innenohrverlust beidseits ausgeschlossen. In der Kalorik sah man einen Spontannystagmus mit pathologischem Richtungsüberwiegen.
Deshalb wurden zum Ausschluss einer zentralen Genese erst ein Kopf-MRT und später ein Computertomogramm der Felsenbeine angefertigt. Hier zeigte sich auf der rechten Seite das seltene Bild einer exostotischen bzw. hyperostotischen Formation am Eintritt in den inneren Gehörgang. Fraglich war, ob diese Deformation und die Symptome der Patientin in einem kausalen Zusammenhang standen.
Exostosen in der oben genannten Felsenbeinregion gehören zu den sehr seltenen Veränderungen des knöchernen Schädels. In der vorliegenden Literatur beschreibt man Hirnnervenausfälle, jedoch darf ein Zusammenhang nicht als selbstverständlich angesehen werden.
Zur weiteren Abschätzung hinsichtlich einer Beschwerdeprogredienz sollte zumindest eine regelmäßige Kontrolldiagnostik geplant werden. Lässt sich hier ein Fortschreiten der Symptomatik verzeichnen, wäre als „ultima ratio“ eine Abtragung der Exostosen über einen transtemporalen Zugang zum Meatus acusticus internus eine mögliche Behandlungsstrategie.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.